Die WhatsApp-Betrüger verstärken ihre Aktivitäten. Am Montag und Dienstag waren sie leider sehr erfolgreich: Eine 48-jährige Altenaerin und eine 55-jährige Fröndenbergerin überwiesen Geld. Zuvor hatte bereits eine 64-jährige Kiersperin Geld transferiert.
Die Masche funktioniert seit Monaten: Auf dem Smartphone der Opfer landet eine Nachricht, in der sich ein Unbekannter als Sohn oder Tochter ausgibt. Sie schreiben, dass sie eine neue Handynummer haben, weil das alte Handy kaputt sei oder gestohlen wurde. Dann kommen sie sehr schnell auf das Thema Geld: Sie müssten dringend eine Rechnung bezahlen und bitten um rasche Hilfe. Wenn sie merken, dass ihr Betrug funktioniert, legen die Betrüger umgehend nach und fordern weitere Überweisungen.
Die 48-jährige Altenaerin veranlasste insgesamt drei Überweisungen auf unterschiedliche Konten, bevor sie stutzig wurde, weil der angebliche Sohn Dinge schrieb, die einfach nicht stimmen konnten. Die dritte Überweisung scheiterte. Dennoch blieb ein vierstelliger Schaden.
Eine 55-jährige Fröndenbergerin bekam am Montag eine Message, die angeblich von ihrer Tochter stammte. Auch sie überwies hilfsbereit eine vierstellige Summe. Am nächsten Tag kam auch in diesem Fall eine Nachforderung. Bevor sie auch dieser nachkam, traf sie ihre Tochter.
Eine 64-jährige Kiersperin konnte nach der ersten Nachricht nur eine dreistellige Summe überweisen. Die Nachricht stammte angeblich von der Freundin ihres Sohnes. Doch auch hier arbeiteten die Täter nach: Sie forderten am Montag Nachschlag per „Echtzeitüberweisung“. Die Kiersperin gab nur einen „normalen“ Überweisungsauftrag bei ihrer Bank ab. Sie schöpfte dann aber doch Verdacht, rief die echte Freundin ihres Sohnes an und der Schwindel flog auf. Sie konnte die Transaktion noch stoppen, musste dafür allerdings eine Gebühr zahlen. Das Besondere an diesem Fall: Im Display des Handys erschien der angebliche Name der Freundin – allerdings in falscher Schreibweise.
Weitere Empfänger der Nachricht in Hemer, Menden, Meinerzhagen und Iserlohn erkannten den Betrug, blockierten die Absender-Nummer und erstatteten ebenfalls Anzeige bei der Polizei. Eine 71-jährige Iserlohnerin und eine 61-jährige taten etwas sehr Vernünftiges: Sie riefen vor einer Überweisung ihren echten Sohn bzw. ihre echte Tochter unter seiner/ihrer bekannten Nummer an. So flog der Schwindel auf.
Empfänger solcher Nachrichten sollten nicht auf solche Nachrichten reagieren – erst recht nicht, wenn sie Geldbitten enthalten. Stattdessen Nachrichten oder folgende Chat-Verläufe sichern und Anzeige bei der Polizei erstatten!
Sollten Zahlungen erfolgt sein, kommt es auf eine umgehende Reaktion an: Dann lässt sich eine Überweisung eventuell noch stoppen.
Wie solch ein betrügerischer Dialog abläuft, zeigt ein Videoclip der Polizei Unna: https://unna.polizei.nrw/medien/betrugsmasche-ueber-messenger-dienstanbieter (cris)