Urkunden und Medaillen für 2.360 Einsatzkräfte

Im Brand­schutz- und Ret­tungs­dienst­zen­trum Rosmart sind stell­ver­tre­tend für alle Ein­satz­kräf­te Ver­tre­ter der Feu­er­weh­ren und Werk­feu­er­weh­ren, des Tech­ni­schen Hilfs­werks, der Kreis­leit­stel­le Mär­ki­scher Kreis, der Johan­ni­ter-Unfall­hil­fe, des Deut­schen Roten Kreu­zes, des Mal­te­ser Hilfs­diens­tes, des Arbei­ter-Sama­ri­ter-Bun­des sowie der Kreis­po­li­zei­be­hör­de geehrt wor­den. Land­rat Mar­co Voge über­reich­te gemein­sam mit Kreis­brand­meis­ter Micha­el Kling im Namen von NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul die eigens für die­sen Anlass gestif­te­ten Feu­er­wehr- und Kata­stro­phen­schutz-Ein­satz­me­dail­len des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len und die ent­spre­chen­den Urkun­den. Ins­ge­samt erhal­ten 2.360 Ein­satz­kräf­te aus dem Mär­ki­schen Kreis die­se Ehrung.

Die­se Gele­gen­heit nutz­te Land­rat Mar­co Voge, um sich stell­ver­tre­tend für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger im Mär­ki­schen Kreis bei allen Ein­satz­kräf­ten auch mit einer eige­nen Dank­ur­kun­de für den „her­aus­ra­gen­den Dienst und die Ein­satz­be­reit­schaft im Rah­men der Stark­re­gen- und Hoch­was­ser­er­eig­nis­se“ zu bedan­ken. Dabei stell­te er beson­ders die gute Zusam­men­ar­beit der unter­schied­li­chen Ein­satz­kräf­te aus dem gesam­ten Kreis­ge­biet unter der Lei­tung des Kreis­brand­meis­ters und der Kreis­leit­stel­le heraus.

Unver­ges­sen

Vor mehr als neun Mona­ten ereig­ne­te sich eine der größ­ten Flut­ka­ta­stro­phen in der Geschich­te des Mär­ki­schen Krei­ses. „Wenn ich mit Men­schen und Ein­satz­kräf­ten über den 14. und 15. Juli 2021 spre­che, bekom­me ich immer noch eine Gän­se­haut. Jede und jeder von Ihnen hat sei­ne ganz indi­vi­du­el­len Erin­ne­run­gen an die­se schwe­ren Tage. Das sind Erleb­nis­se, die uns alle geprägt haben und die wir ein Leben lang nicht ver­ges­sen wer­den“, sag­te Mar­co Voge. Der Land­rat des Mär­ki­schen Krei­ses erin­ner­te an die bei­den im Ein­satz ver­stor­be­nen Feu­er­wehr­män­ner. „Beson­ders trau­rig und nach­denk­lich stim­men mich die per­sön­li­chen Ver­lus­te und Schick­sa­le. Unser Mit­ge­fühl gilt auch heu­te noch den Feu­er­wehr­män­nern, die im Ein­satz für uns ihr Leben las­sen muss­ten – und ihren Fami­li­en. In Gedan­ken sind wir alle bei ihnen.“

Leid, Trau­er, aber auch Hoff­nung und Solidarität

Das Stark­re­gen­er­eig­nis und die Tage danach sei­en eine Zeit von Leid, von Trau­er, aber auch von Hoff­nung, Soli­da­ri­tät und Wie­der­auf­bau gewe­sen. „Sie alle haben Unglaub­li­ches geleis­tet. Sie sind ein ganz wich­ti­ger Pfei­ler des Bevöl­ke­rungs­schut­zes hier im Mär­ki­schen Kreis. Sie haben ange­packt, orga­ni­siert, sich bis zur Erschöp­fung für Ihre Mit­men­schen ein­ge­setzt. Es war bein­dru­ckend zu sehen, wie sich haupt- und ehren­amt­li­che Hilfs­kräf­te – zum Teil Sei­te an Sei­te mit vie­len frei­wil­li­gen Hel­fern – im Dau­er­ein­satz gegen die Scha­dens­la­ge gestemmt haben. Dafür möch­te ich mei­nen tiefs­ten Dank aus­spre­chen.“ Die­ser Ein­satz müs­se gewür­digt wer­den, denn das moti­vie­re auch Men­schen, sich selbst zu enga­gie­ren. Voge: „Sie alle haben sich den Dank der Lan­des­re­gie­rung, des Mär­ki­schen Krei­ses, der Städ­te und Gemein­den sowie der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger red­lich ver­dient. Als Zei­chen der Aner­ken­nung für Ihren Ein­satz darf ich Ihnen stell­ver­tre­tend für Innen­mi­nis­ter Reul die Feu­er­wehr- und Kata­stro­phen­schutz-Ein­satz­me­dail­le sowie die Dank­ur­kun­de des Mär­ki­schen Krei­ses verleihen.“

Enor­mes Ausmaß

Das Aus­maß der Schä­den nach dem Unwet­ter­tief „Bernd“ war enorm. Ergie­bi­ge Stark­re­gen­fäl­le hat­ten kreis­weit für über­flu­te­te Stra­ßen und Häu­ser, Erd­rut­sche, über­schwemm­te Indus­trie­ge­bie­te und voll­ge­lau­fe­ne Kel­ler gesorgt. Allen vor­an Alte­na und Nach­rodt waren hef­tig getrof­fen. Kreis­brand­meis­ter Micha­el Kling erin­ner­te eben­falls an die bei­den im Ein­satz ver­stor­be­nen Feu­er­wehr­män­ner. Er erläu­ter­te die Dimen­sio­nen der Flut: Dem­nach fie­len laut Deut­schem Wet­ter­dienst (DWD) allein in Nach­rodt-Wib­ling­wer­de inner­halb von 72 Stun­den 182 Liter Nie­der­schlag pro Qua­drat­me­ter. Es gab ins­ge­samt 1.550 Ein­satz­stel­len, 2.000 Kräf­te von Feu­er­wehr und Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen waren im Ein­satz, dazu 350 über­ört­li­che Kräf­te. Der Kreis­brand­meis­ter lob­te die „über­wäl­ti­gen­de Hilfs­be­reit­schaft“, die sehr gro­ße Soli­da­ri­tät, die unei­gen­nüt­zi­ge Hil­fe unter­ein­an­der – und die Struk­tu­ren des Kata­stro­phen­schut­zes, die noch Schlim­me­res ver­hin­dert hät­ten. „Die Anzahl an Hilfs­an­ge­bo­ten, die auch unse­re Ein­satz­kräf­te erreicht hat, war über­ra­gend – ange­fan­gen von Pri­vat­leu­ten bis hin zu Unter­neh­men. Vie­len Dank dafür“, sag­te Micha­el Kling.

Video­bot­schaft von Her­bert Reul, Dan­kes­wor­te von Uwe Kober

NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul bedank­te sich per Video­bot­schaft bei allen Ein­satz­kräf­ten im Mär­ki­schen Kreis. „Mir ist es wich­tig, Ihnen ‚Dan­ke­schön‘ sagen zu kön­nen“, unter­strich der Minis­ter in sei­ner Video­bot­schaft und führ­te wei­ter aus: „Ich bin stolz und froh, dass es in unse­rem Bun­des­land so vie­le enga­gier­te ehren­amt­li­che Men­schen gibt, die ihr eige­nes Leben ein­ge­setzt haben, um ande­ren zu helfen.“

Stell­ver­tre­tend für die Bür­ger­meis­te­rin sowie die Bür­ger­meis­ter der Städ­te und Gemein­den rich­te­te Uwe Kober, Bür­ger­meis­ter der vom Hoch­was­ser schwer getrof­fe­nen Stadt Alte­na, im Brand­schutz- und Ret­tungs­dienst­zen­trum Rosmart Dan­kes­wor­te an die Ver­tre­ter der Ein­satz­kräf­te. „Wir haben gese­hen, dass auch in höchs­ter Not auf unse­re Ein­satz­kräf­te Ver­lass ist. Die­se Ein­satz­be­reit­schaft, ande­ren zu hel­fen und sich in den Dienst der Gesell­schaft zu stel­len, ist nicht selbst­ver­ständ­lich. In unse­rem Kreis war die Stadt Alte­na am schwers­ten betrof­fen und wir haben trotz der Pro­ble­me, die es über­all gab, Hil­fe und Unter­stüt­zung aus ande­ren Städ­ten erfah­ren. Des­halb darf ich auch für mei­ne Kol­le­gin und die Kol­le­gen aus allen Städ­ten und Gemein­den sagen: Was in die­sen Tagen von allen Ein­satz­kräf­ten im Kreis geleis­tet wur­de, war her­aus­ra­gend und ver­dient unse­re tiefs­te Anerkennung.“


Land­rat Mar­co Voge über­reicht eine Dank­ur­kun­de an die Ver­tre­ter vom Mal­te­ser-Hilfs­dienst. Foto: Alex­an­der Ban­ge / Mär­ki­scher Kreis