Nach einem versuchten Hunde-Diebstahl wurde eine Polizeibeamtin am Samstagabend von einem Hund gebissen. Ein 22-jähriger Hemeraner ist mit einem Grillrost auf die Beamten losgegangen. Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen-Besatzungen im Einsatz.
Das Ganze begann gegen 22 Uhr: Ein 65-jähriger Mann führte In den Weiden in Hemer seine zwei Hunde Gassi, als ihm in dieser Reihenfolge ein anderer Hund, ein junger Mann und eine junge Frau entgegen kamen. Der Mann rief ihm zu, er werde von der Mafia verfolgt. Die Frau versuchte, einen seiner Hunde zu ergreifen. Der gehöre ihr, behauptete die alkoholisierte Frau. Als der 65-Jährige sich dagegen wehrte, kam der Mann zurück und begann, auf ihn einzuschlagen. Der 65-Jährige flüchtete mit nur noch einem Tier. Nachbarn kamen ihm zu Hilfe, fingen den zweiten Hund ein und brachten ihn seinem Herrchen zurück. Der 65-Jährige erlitt leichte Verletzungen, verzichtete jedoch später auf eine Behandlung durch den Rettungsdienst. Erst um 23.20 Uhr wurde die Polizei informiert.
Die erste Streifenwagen-Besatzung fand eine völlig unübersichtliche Situation und forderte Verstärkung an: Vor einem Haus saß eine weinende und schreiende Frau auf dem Boden. Ein am Oberkörper unbekleideter Mann ohne Schuhe verfolgte einen schwarzen, panisch wirkenden Hund über die Hönnetalstraße. Einer Polizeibeamtin gelang es, den Hund in den Armen der sichtlich alkoholisierten Frau zu sichern. Als die hysterische Frau und der junge Mann herumschrien, schnappte der Hund zu und biss die Polizeibeamtin in die Hand. Im Laufe der folgenden Minuten flüchtete der Hund immer wieder.
Die junge Frau stürzte rückwärts eine Treppe herunter, wo eine Polizeibeamtin die 22-Jährige auffing. Die Beamten brachten die bewusstlose Frau in die stabile Seitenlage. Sie wurde später vom Rettungsdienst versorgt, verblieb aber vor Ort.
Der ebenfalls erheblich alkoholisierte Mann rückte den Beamten immer wieder bedrohlich nahe. Mehrmals stießen sie ihn von sich weg. Schließlich nahm er einen Grillrost von einem Holzkohlegrill und bedrohte die Beamten damit. Die brachten ihn zu Boden, nahmen ihm den Rost ab, trugen ihn zum Streifenwagen und brachten den stark alkoholisierten Mann in Handfesseln zur Wache. Unterwegs beleidigte er die Polizeibeamten als „Fotzen“. Den Rest der Nacht verbrachte er im Gewahrsam der Polizei in Iserlohn.
Die Polizeibeamten verfassten Strafanzeigen wegen Körperverletzung (der Hundebiss) gegen die 22-Jährige sowie wegen Körperverletzung, eines tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Beleidigung gegen den 22-Jährigen. Außerdem geht ein Bericht an das Veterinäramt. Die gebissene Polizeibeamtin blieb nach ambulanter Behandlung im Dienst. Einsatzende war um 2.35 Uhr.
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