Achtung! Datendiebe verschicken Kurznachrichten mit angeblichen Informationen zu Paketsendungen. Wer darauf klickt, der liefert Betrügern online sein Adressbuch und möglicherweise mehr.
Am Dienstag gab es bei der Polizei gleich vier Anzeigen dieser Art. In allen Fällen bekamen die Opfer auf ihren Smartphones eine oder mehrere SMS mit der Nachricht „Ihr Paket wird zugeschickt. Bitte kontaktieren sie folgenden Link“. In der aktuellen Pandemielage ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Betrüger-Nachricht Menschen erreicht, die tatsächlich gerade ein Paket erwarten. Wer erwartet derzeit eigentlich kein Paket? Deshalb ist die Versuchung groß, unüberlegt und spontan auf den Link zu klicken. Doch es folgen keineswegs Informationen über das ersehnte Päckchen. Scheinbar passiert nach dem Link-Klick – nichts! Doch tatsächlich saugt unbemerkt eine Schadsoftware die Adressbuch-Daten ab und verschickt weitere SMS.
Alle Freunde, Bekannte und Geschäftspartner aus dem Adressbuch merken das daran, dass auch sie die entsprechende SMS mit der angeblichen Paket-Info bekommen. So verbreitet sich die Schadsoftware im Schneeballprinzip theoretisch unendlich weiter. Die ahnungslosen Verbreiter merken es erst, wenn sich immer mehr Bekannte, Geschäftspartner oder auch Wildfremde bei ihnen beschweren. Möglicherweise greift die Schadsoftware weitere Daten ab – bis hin zum Elektronik-Banking. Deshalb sollten Opfer auch ihre Kontobewegungen im Auge behalten – am besten von einem anderen Gerät als dem betroffenen Handy.
Wir ermitteln wegen Computerbetrugs.
Polizei im Märkischen Kreis
Welche Daten abgesaugt werden, das kann die Polizei derzeit nicht sagen. Deshalb sollten Opfer, die den Link genutzt haben, ihr Handy in den Flugmodus schalten und unbedingt und postwendend auf Schadsoftware und Viren prüfen. Einen teilweisen Schutz erlangen Handy-Nutzer, indem sie vorbeugend eine Drittanbietersperre einrichten. Opfer sollten ihren Mobilfunkanbieter informieren und
Etwas Ähnliches passiert derzeit beim Messenger-Dienst von Facebook. Immer mehr Nutzer bekommen von „Freunden“ ein Standbild von einem angeblichen Video mit dem verführerischen Start-Dreieck. Darunter steht „Schau Mal Was Ich Gefunden Habe“. Es sieht so aus, als hätte ein Freund ein altes Video entdeckt und nun verschickt.
Wer darauf klickt, der bekommt eine Fehlermeldung und wird aufgefordert, sich erneut bei Facebook anzumelden – eine klassische Phishing-Falle. Unbemerkt wird der Nutzer jedoch auf eine nachgebaute Seite geleitet. Dort liefert das Opfer einem Betrüger seine Zugangsdaten. Eine Schadsoftware greift die Adressbücher ab und versendet sich wiederum an die nächsten Opfer. Es gibt zudem eine Variante, bei der man aufgefordert wird, ein Plug-In zu installieren.
Was ist in diesem Fall zu tun? Freunde und Bekannte vor der falschen Nachricht warnen! Sofort Kennwörter ändern, E‑Mail-Adresse kontrollieren, schädliche Browser-Erweiterungen entfernen. Virenprogramm starten und den Rechner absuchen lassen.