Polizei warnt vor Black-Friday-Betrügern

Wer sich vom Black-Fri­day bene­beln lässt, sieht bald völ­lig schwarz. Fast jeden Tag errei­chen die Poli­zei Anzei­gen von Betrugs­op­fern aus dem Mär­ki­schen Kreis. Fake-Shop-Betrei­ber rei­ten auf der Coro­na- und Weih­nachts-Black-Fri­day-Shop­ping-Kauf­wut-Wel­le. Teu­re Gar­ten­grills sind gera­de beson­ders begehrt, aber auch E‑Bikes und Smartphones.

Ein paar Bei­spie­le der ver­gan­ge­nen Tage: Am 10. Novem­ber bestellt ein Lüden­schei­der Ware online. Nach Bestel­lung und Vor­kas­se kommt von dem genutz­ten Shop kei­ner­lei Reak­ti­on mehr. Er forscht nach und stößt auf War­nun­gen vor einem Fake-Shop. Am Frei­tag gibt er die Hoff­nung auf, sei­ne Ware zu bekom­men, und erstat­tet Anzeige.

Am Sonn­tag vor einer Woche ordert ein Plet­ten­ber­ger für meh­re­re hun­dert Euro online eine Kaf­fee­ma­schi­ne. Er bezahlt vor­ab. Danach pas­siert: Nichts! Als er nach­forscht, stößt er auf War­nun­gen vor einem Fake­shop. Die­ser Shop ist noch online, gibt sogar eine „Hot­line“ an, die jedoch der­zeit „durch Covid-19 nicht besetzt“ sei. Die im Impres­sum genann­te GmbH gibt es nicht.

Ein Men­de­ner kauft am Mon­tag vor einer Woche im Inter­net einen Lap­top im Wert von meh­re­ren hun­dert Euro. Bestell­be­stä­ti­gung und Zah­lungs­auf­for­de­rung kom­men prompt. Der Men­de­ner zahlt. Erst als kei­ne Bestä­ti­gung folgt, forscht er in einer Such­ma­schi­ne nach, fin­det War­nun­gen vor der Betrugs­sei­te und erstat­tet Anzei­ge bei uns. Inzwi­schen erscheint beim Auf­ruf der Sei­te nur noch der Hin­weis „Error“. Das ist durch­aus typisch: Sind genug Kun­den abge­zockt wor­den, wech­selt der Betrei­ber die Adres­se und leimt dort die Schnäppchenjäger.

Das ein­zi­ge „Wah­re“ die­ser Fake-Shops ist die Kon­to-Ver­bin­dung: Die liegt ent­we­der weit ent­fernt im Aus­land oder wur­de in Deutsch­land mit Hil­fe fal­scher Doku­men­te eröff­net. Oran­ge-Week, Sin­gle-Day und Black Fri­day schaf­fen nun zusätz­lich blin­de Kauf­wut. Vor Begeis­te­rung über einen nied­ri­gen Preis lässt man­cher alle Vor­sichts­re­geln außer Acht. Des­halb rech­net die Poli­zei in den nächs­ten Wochen bis Weih­nach­ten mit stei­gen­den Betrugs­zah­len und gibt Tipps:

   -	Keine Spontankäufe! Extreme Schnäppchenpreise sollten 
misstrauisch machen. 
   -	Unbekannte Online-Shops auf Herz und Nieren prüfen! Logos über 
Käuferschutz etc. lassen sich leicht einbauen. 
   -	Ein Impressum lässt sich erfinden oder abschreiben: Immer wieder
nutzen Betrüger sogar Namen und Anschriften real existierender 
Unternehmen, die sich plötzlich Forderungen betrogener Kunden 
ausgesetzt sehen. 
   -	Suchmaschine nutzen: Dort den Begriff "Fake-Shop" und den 
vollständigen Namen der besuchten Seite (einschließlich der Endung, 
z.B. com oder info) eingeben.  Auch Verbraucherzentralen halten Infos
bereit. 
   -	Sichere Zahlungsmethoden wie "Kauf auf Rechnung" wählen. Oft 
bieten Fake-Shops zunächst alle klassischen Bezahl-Möglichkeiten an. 
Am Ende eines Bestellvorganges bestehen sie aber doch auf 
Vorab-Überweisung. Brüstet sich ein Anbieter mit Logos der 
klassischen Bezahl-Dienste, ein Klick auf diese Symbole führt jedoch 
ins Leere, ist das ein weiterer Hinweis auf Betrugs-Seiten. 
   -	Lesen Sie Produktbeschreibungen: Verkauft der Anbieter das 
gesuchte Produkt oder nur die Verpackung? 
   -	Beim Kauf über Auktionsplattformen: Lassen Sie sich nicht auf 
Angebote von Verkäufern ein, die Ware am Auktionshaus vorbei zu 
erwerben. Das hebelt alle Käuferschutz-Funktionen aus. Bei teuren 
Artikeln den Treuhandservice nutzen! 
   -	Schützen Sie Mail-, aber auch Kundenkonten mit unterschiedlichen
Passwörtern aus mindestens acht Zeichen (Klein- und Großbuchstaben, 
Sonderzeichen und Zahlen). Je länger, desto besser. Wenn möglich, 
Push-Informationen aktivieren, die zeitnah über Kontobewegungen, 
Bestellungen oder Buchungen informieren. 
   -	Achten Sie auf eine sichere Internet-Verbindung zu dem Shop 
(erkennbar am "https:" vor der Adresse), wenn Sie Ihre Daten an den 
Shop übermitteln. 
   -	Im Betrugsfall: Erstatten Sie Anzeige! Infos für Opfer: : 
www.polizei-beratung.de/opferinformationen/cybercrime/ 
   -	Sichern Sie Beweise (z.B. per Screenshot). 
   -	Weitere Informationen:  www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps
/gefahren-im-internet/e-commerce/fake-shops/