Die Autobahn GmbH stellt beim Fernstraßen-Bundesamt den Antrag, den Neubau der A45-Talbrücke Rahmede ohne Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zu realisieren. Das kündigte Dirk Stiepert im Kreistag an.
Stellvertretend für die vom Landrat Marco Voge eingeladene Niederlassungsdirektorin Elfriede Sauerwein-Braksiek berichtete Dirk Stiepert, Leiter der Außenstelle Hagen der Autobahn Westfalen, im Kreistag des Märkischen Kreises über den aktuellen Sachstand bei der A45-Talbrücke Rahmede. Die Autobahn GmbH wird beim Fernstraßen-Bundesamt (FBA) einen Antrag stellen, im Zuge des Brücken-Neubaus auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zu verzichten. Die endgültige Entscheidung trifft das Fernstraßen-Bundesamt. Wann die Entscheidung erfolgt, steht noch nicht fest.
Marco Voge forderte, wertvolle Zeit beim Neubau der Talbrücke Rahmede einzusparen. „Die zuständigen Stellen in der Kreisverwaltung werden weiter mit Nachdruck alles in ihrer Möglichkeit und Zuständigkeit stehende tun, um ihren Teil dazu beizutragen. Wichtig sind jetzt Rechtssicherheit, ein verlässlicher Zeitplan und ein möglichst schnelles Verfahren. Mit den neuen Aussagen der Autobahn GmbH und dem in Aussicht stehenden verkürzten Verfahren können auch wir uns weiter vorbereiten. Der Märkische Kreis wird frühzeitig alle nötigen Vorkehrungen treffen, um Anträge und Verfahren in unserer Zuständigkeit so schnell es geht zu bearbeiten.“ Ziel sei es, die durch die Gesetzgebung von Bund und Land vorgegebenen Verfahren und Prüfungen dem Recht entsprechend durchzuführen.
Auswirkungen
Im Kreistag hatte der Landrat des Märkischen Kreises einmal mehr die dramatische Situation aufgrund der A45-Sperrung dargelegt, darunter unter anderem die Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger sowie die wirtschaftlichen Folgen mit Kosten in Höhe von mindestens einer Million Euro pro Tag für die gesamte Region. „Ein halbes Jahr ist nun seit der Sperrung der Talbrücke Rahmede vergangen. Die Folgen für fast alle Lebensbereiche werden immer deutlicher und sind für uns alle Tag für Tag spürbar. Für den Neubau zählt deshalb jeder Tag. Je schneller eine neue Brücke steht, desto früher werden die Menschen, unsere Wirtschaft und auch die Umwelt wieder von den Auswirkungen entlastet, mit denen wir aktuell leben müssen.“
Daher sei es aus Sicht des Landrates wichtig, den direkten Austausch zwischen dem höchsten politischen Gremium auf Kreisebene und der Autobahn GmbH zu gewährleisten. Voge: „Die Kreistagsabgeordneten vertreten die Bürgerinnen und Bürger aller 15 Städte und Gemeinden und erleben tagtäglich die Auswirkungen der Autobahnsperrung im gesamten Kreis. Mit der Einladung der Autobahn GmbH und dem Tagesordnungspunkt im Kreistag wollen wir deutlich machen: Wir bleiben bei dem Thema kontinuierlich und mit Nachdruck am Ball.“
Wie geht es weiter?
Am Donnerstag hatte die Autobahn GmbH zudem die EU-weite Ausschreibung für die Sprengung der maroden Brücke veröffentlicht. Bis Ende August soll der Auftrag vergeben sein, im Dezember dann die Sprengung erfolgen. Der Auftragnehmer wird auch für das sogenannte „Fallbett“ quer über die Altenaer Straße und die notwendigen Sicherungsmaßnahmen an Versorgungsleitungen und Gebäuden zuständig sein. Im Zuge der Sprengung werde für sechs Wochen die Altenaer Straße gesperrt, teilte die Autobahn GmbH mit.
Landrat Marco Voge appellierte, bei dem Thema weiterhin an einem Strang zu ziehen: „Wichtig bleibt der Schulterschluss in der Region. Gemeinsam mit den Städten, der Wirtschaft und vielen weiteren Akteuren stehen wir im regelmäßigen Austausch zu den verschiedensten Herausforderungen, die die Situation mit sich bringt. Wir meistern sie nur gemeinsam.“
Dirk Stiepert, Leiter der Außenstelle Hagen der Autobahn Westfalen, berichtete im Kreistag des Märkischen Kreises über den aktuellen Sachstand bei der A45-Talbrücke Rahmede. Foto: Alexander Bange / Märkischer Kreis