Im Rahmen einer Planungswerkstatt hat das Dialogforum von 46sieben am Samstag in Menden erste Ideen gesammelt für mögliche Verlaufskorridore des Kombi-Projektes aus vierspuriger A46 und dreispuriger B7. „Wir haben wertvolle Hinweise und Vorschläge aus dem Beteiligungsforum erhalten“, sagte Christoph Kindel, Projektleiter bei Straßen.NRW. „Wir werden diese Vorschläge, die ausdrücklich noch keine Vorfestlegung auf eine Linie bedeuten, nun in den 2. Arbeitskreis der formellen Öffentlichkeitsbeteiligung tragen“, erklärte Klaus Gillmann, Projektleiter bei Autobahn Westfalen. Dort bringt das 46sieben-Team auch eigene Planungen ein.
Verständnis für Schutzgüter schärfen
In Menden hatten sich die Mitglieder des Dialogforums unter fachlicher Anleitung von Umweltgutachterinnen des Büros AFRY und Straßenplanern des Büros BUNG bereits sehr detailliert mit Fragen der Straßenplanung auseinandergesetzt. Ziel der Planungswerkstatt war es, Verständnis für die sogenannten Raumwiderstände im Untersuchungsraum, also die Schutzgüter Mensch, Natur, Umwelt und den Abwägungsprozess bei der Planung zu schärfen. Teile des Forums sprachen sich jedoch vor dem Hintergrund des Klimawandels grundsätzlich gegen jegliche Planung und Verwirklichung der neuen Straßenverbindung von Hemer/Menden bis in den Raum Neheim aus. „Wir haben vom Land Nordrhein-Westfalen einen Planungsauftrag für 46sieben, den es abzuarbeiten gilt. Der Raum, den wir untersuchen, ist durch die Dichte seiner Schutzgüter hochkomplex; am Beginn unserer Untersuchungen wissen wir grundsätzlich noch nicht, ob es am Ende für 46sieben auch einen tragfähigen Planungskorridor gibt“, sagte Christoph Kindel auch mit Blick auf Demonstranten vor dem Tagungssaal, die einen sofortigen Stopp jeglicher Planung forderten.
Keine Vorfestlegung auf eine Linie
Die Vorschläge zu Grobkorridoren aus dem Dialogforum, das seit Beginn der Corona-Pandemie erstmals wieder in Präsenz und unter strengen Hygiene-Bedingungen tagte, werden nun vom 46sieben-Team mit Blick auf eine spätere Vorlage im 2. AK der Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) geprüft. Die Visualisierungen möglicher Linienvorschläge aus der Planungswerkstatt werden dem Dialogforum Ende April in einem gesonderten Termin vorgestellt. Beide Projektleiter betonten noch einmal: „Sie bedeuten keine Vorfestlegung auf eine Linie für 46sieben.“
Das Dialogforum zum Projekt 46sieben bringt Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Gruppen, Personenkreise und Institutionen aus dem Planungsraum zusammen, die die Region möglichst gut repräsentieren. Neben unabhängigen Bürgerinnen und Bürgern aus der Region sind Verbände, Bürgerinitiativen, Städte und Gemeinden in den Sitzungen vertreten.
Mitglieder des Dialogforums sammelten erste Ideen für mögliche Trassenkorridore für das Projekt 46sieben. Foto: Susanne Schlenga