Die aktuelle 7‑Tages-Inzidenz im Märkischen Kreis ist besonders in lokalen Ereignissen begründet. Kreisverwaltung und Landrat erläutern die aktuelle Situation und die Strategie für das weitere Vorgehen: „Uns ist es wichtig, die aktuell hohe Inzidenz-Zahl transparent zu erklären“, sagt Marco Voge.
Der Märkische Kreis hat nun NRW-weit eine der höchsten 7‑Tages-Inzidenzen mit 120,4 Infizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Die Ursachen dafür sieht der Krisenstab allen voran in einzelnen lokalen Ereignissen mit jeweils einer größeren Anzahl an Infizierten begründet. So kam es zuletzt vermehrt in Krankenhäusern und Unternehmen zu Ausbrüchen. Diese Ereignisse treiben zurzeit die Inzidenz auf den gesamten Kreis gesehen in die Höhe. Darüber hinaus ist nach wie vor ein diffuses Verbreitungsgeschehen besonders auch im privaten Bereich zu erkennen. Auch aufgrund der zunehmenden Verbreitung der ansteckenderen britischen Variante B.1.1.7 (47,1 Prozent). Auch diese trägt zur steigenden Inzidenz bei.
Die intensive Nachverfolgung bleibt eine zentrale Aufgabe der Gesundheitsbehörden. Dieses geschieht akribisch – besonders auch in betroffenen Unternehmen – und in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden.
Positiv zu beobachten sind erste Erfolge der Impfungen. So ist die Anzahl der Infizierten in den Pflegeheimen zuletzt deutlich rückläufig. „Wir werden schon zum Wochenende die Zweitimpfungen in sämtlichen Altenpflegeheimen im Märkischen Kreis abgeschlossen haben“, erklärt Marco Voge. „Der Schutz unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie der vulnerablen Gruppen hat nach wie vor Priorität“, so der Landrat: „Wir hoffen, dass die Impfkampagne mit Zunahme der Impfstoffmengen nun schnell Wirkung zeigt.“ Bereits jetzt gehe allerdings die Anzahl der zu beklagenden Todesfälle zurück. Waren es im Dezember noch 76 und im Januar 71 sind es in diesem Monat bislang 40 Todesfälle. In den kommenden Monaten sind im Impfzentrum am Standort in Lüdenscheid bereits mehr als 16.000 Impfungen pro Monat vorgesehen.
Breitangelegte Teststrategie
Ein weiterer wichtiger Baustein wird laut der Ankündigungen der Bundesregierung künftig eine breitangelegte Teststrategie. Diesbezüglich hat auch der Märkische Kreis erste Vorkehrungen getroffen, um vorbereitet zu sein. „Die ersten Gespräche im Kreishaus haben stattgefunden, damit wir unsere Hausaufgaben machen und bereit sind, wenn die Vorgaben von Bund und Land klar sind“, erklärt der Landrat. Im Anschluss an die Konferenz der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin plant Landrat Voge eine gemeinsame Videokonferenz mit den Städten und Gemeinden, um sehr kurzfristig auch die Maßnahmen vor Ort zu koordinieren. Voge: „Die flächendeckende Impfung ist für den Märkischen Kreis das wichtigste Mittel im Kampf gegen das Coronavirus und eine gemeinsam angelegte breite Teststrategie ein weiterer wichtiger Baustein einer Öffnungsstrategie – auch, um dauerhaft ein noch klareres Bild vom Infektionsgeschehen zu bekommen.„
Aber auch jeder einzelne könne seinen Beitrag leisten, die Pandemie einzudämmen. Bei den Corona-Schutzmaßnahmen dürfe auch im privaten Bereich nicht nachgelassen werden.