Es dauert doch länger, als ursprünglich mal angedacht – die Neugestaltung des Museums für Vor- und Frühgeschichte in der Nachbarschaft der Luisenhütte. Eröffnung könnte im Jahr 2024 sein, erläuterte Fachbereichsleiter Michael Bathe den Mitgliedern des Ausschusses Ehrenamt, Schule, Digitalsierung, Soziales (ESDS) im Raum des Museums.
Extra aus Berlin angereist war Professor Jürg Steiner, ein Spezialist in der Gestaltung von Museen. Der gebürtige Schweizer hatte 2006 schon den Umbau der Luisenhütte konzipiert und zuletzt die Museumsräumlichkeiten auf der Burg Altena auf Vordermann gebracht. Er stellte die ersten Überlegungen vor, was man machen könnte. Ob es dann aus finanziellen Gründen Abstriche geben muss, blieb erst einmal außen vor . „Wir befinden uns im Ideenbereich“, meinte er.
Mit einbinden und damit vergrößern will der Professor den unteren Bereich. Hier könnte die aus dem Jahr 1936 stammende Turbine restauriert werden und somit den Besuchern einen Zwischenschritt der Turbinenentwicklung aus der Zeit der Luisenhütte bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts aufzeigen. Im oberen Teil soll die Aufteilung im ersten kleineren Raum anders werden. Da die Rampe für Rollstuhlfahrer zu steil ist, soll diese verlängert werden. Dann soll ein Zeittunnel entstehen, in dem man einen fernen Blick auf die Devonlandschaft hat und in den Seitenbereichen die Entwicklung bis vor 100 Millionen Jahre nachverfolgen kann. Im oberen Bereich schließen sich dann die Exponate der Vor- und Frühgeschichte an.
„Wir haben die Zeit genutzt und schon 376 Objekte für die Vitrinen erfasst“, so Museumsleiterin Ulrike Knips. Die vorhandenen Dinge wurden gewogen, vermessen und digital erfasst. Auch der große Mammutzahn – übrigens der drittgrößte weltweit – ist dabei, der eine besondere Rolle spielt. Er soll nämlich in eine Projektion eingebaut werden. Da ein Mammut aber 4 Meter hoch ist, würde die Deckenhöhe nicht ausreichen. Doch mit einem technischen Trick lässt sich das beseitigen und nur von einem Standort wirkt der Mammut dann riesig und vier Meter groß. Auch die Geschichte des Burgberges könnte visuell dargestellt werden durch spezielle Farb- und Lichtprojektionen.
Und dann kündigte Michael Bathe an, dass man einen Erweiterungantrag gestellt habe. Denn auch die Außenanlage soll sich verändern. „Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Zuschussantrag bewilligt wird. Sonst können wir das nicht stemmen“, meinte er. Der Professor erläuterte, dass der Eingang auf der anderen Seite erfolgen soll. In Serpentinen soll ein Weg, der auch für Rollstuhfahrer geeignet ist, geschaffen werden, an dem weitere Informationen in Schautafeln stehen. An einem Fenster soll es den Durchbruch in den oberen Bereich geben. Am Ausgang, dem jetzigen Eingang, soll eine Ebene entstehen mit einer Agora (Versammlungsplatz). Stufenförmig geht es dann herunter. Die Stufen können auch als Sitzfläche dienen.
Die Ausschussmitglieder zeigten sich beeindruckt, konnten aber weder dem Fachbereichsleiter noch dem Professor eine klare Antwort über die geschätzten Kosten entlocken. Ohne den Außenbereich müsste man aber mit rund 300.000 Euro rechnen, wenn die Ideen auch tatsächlich alle umgewandelt würden.
Michael Bathe informierte dann noch, dass mit dem Bau des Geschichtsparks im Herbst an der Balver Höhle begonnen werden soll. Kasse und Zaunanlage werden abgerissen. Eine Zaunanlage und ein Eingangshäuschen sollen dann bis Saisonbeginn 2023 fertig sein. Mit dem Museum müsse man aber noch bis 2024 warten. Wenn der Geschichtspark mit den drei Stationen Balver Höhle, Luisenhütte und Museum fertig sei, sei das ein touristisches Alleinstellungsmerkmal mit dem man Besucher locken könnte.