Die Betrügereien zum Nachteil älterer Menschen reißen nicht ab: Am Montagabend ist ein älteres Ehepaar aus Menden auf den Enkeltrick hereingefallen.
Verwirren, belügen, betrügen und ausnehmen: Das ist die skrupellose Masche der Enkeltrick-Betrüger. Am Montag belästigten sie Senioren u.a. in Iserlohn, Menden und Nachrodt. Zumindest kamen von dort Anzeigen. In Menden schlugen sie erfolgreich zu. Gegen 20 Uhr meldete sich ein Mann am Telefon des Ehepaars (beide über 80). Die Stimme klang wie die des Mannes ihrer Enkelin. Er tischte eine der üblichen Lügengeschichten auf von einem Unfall. Er liege nun im Krankenhaus und brauche dringend Geld. Viermal telefonierten die Eheleute mit dem angeblichen Schwieger-Enkel. Um 21 Uhr stand eine Geld-Abholerin vor der Tür. Sie nahm nicht nur den Briefumschlag mit einer hohen Geldsumme entgegen, sondern forderte gleich noch Nachschlag.
Doch zum Glück riefen die Mendener nun von sich aus bei der echten Enkelin an. Die machte sich mit ihrem Mann sofort auf den Weg und rief die Polizei.
Die Beschreibung der Betrügerin: weiblich, ca. 30 – 35 Jahre alt – ca. 165 cm groß, stabile Statur – deutsches Erscheinungsbild – dunkle, schulterlange Haare, offen getragen – trug einen Mantel und einen Mund-Nasen-Schutz
Die Polizei warnt immer wieder vor dieser Betrugsmasche. Die Täter scheuen nicht davor zurück, umfangreiche, detaillierte Lügengeschichten zu spinnen. Oft eröffnen die Täter das Gespräch mit der Frage „Rat mal, wer hier ist?“ Je nachdem, welchen Namen die Opfer dann nennen, schlüpfen die Betrüger blitzschnell in die jeweilige Rolle. Immer kommt das Gespräch auf eine eilige Geldforderung. Mal ist es eine angeblich einmalige Gelegenheit, günstig eine Wohnung zu kaufen. Oder es geht noch dramatischer zu, wenn der Anrufer angeblich in Lebensgefahr ist oder sich von irgendwelchen Straftaten „freikaufen“ muss.
Wer sich einmal auf ein solches Gespräch einlässt, der wird die Täter so schnell nicht mehr los. Über Stunden und Tage werden die Opfer bearbeitet, verwirrt, bedroht und unter Druck gesetzt. – Deshalb rät die Polizei, sich erst gar nicht auf das Fragespiel einzulassen. Wer etwas will, der soll sich mit seinem Namen melden. – Rufen Sie die angeblichen Enkel unter der ihnen bereits bekannten Rufnummer zurück. Holen Sie sich Rat bei echten Freunden oder der echten Polizei. – Keine übereilten Taten! Kein Geld an unbekannte Personen übergeben! Keine Auskunft geben über Wertsachen oder Vermögen! – Betrüger suchen oft in den üblichen Telefonverzeichnissen nach älter klingenden Vornamen. Wer seinen Vornamen im Telefonbuch abkürzt und seine Adresse weglässt, der verringert die Gefahr solcher betrügerischen Anrufe. Bekannte oder Verwandte kennen die Nummer ohnehin. – An alle Menschen mit älteren Verwandten, Bekannten, Freunden und Nachbarn geht der Appell: Sprechen Sie mit den potenziellen Opfern über die Betrügereien! Und zwar immer wieder!