Dorfwettbewerb: Meller Marco Voge berichtet

Als Orts­vor­ste­her von Bal­ve-Mel­len hat Land­rat Mar­co Voge vor vier Jah­ren am Dorf­wett­be­werb teil­ge­nom­men und dabei vie­le posi­ti­ve Erfah­run­gen gemacht.
- Herr Voge. 2017 hat Bal­ve-Mel­len beim Kreis­wett­be­werb teil­ge­nom­men. Sie waren damals Orts­vor­ste­her. Wie haben Sie den Wett­be­werb erlebt? 
Land­rat Mar­co Voge: Der Wett­be­werb bringt das Dorf zusam­men. Es war für uns in Mel­len eine wirk­lich tol­le Erfah­rung, gemein­sam auf den Wett­be­werb hin­zu­ar­bei­ten. Als Orts­vor­ste­her hat es mir beson­ders Freu­de gemacht, die­ses Enga­ge­ment zu sehen: Wie sich die Men­schen gemein­sam für ihre Hei­mat ein­set­zen und die – so wich­ti­ge – Dorf­ge­mein­schaft dadurch stär­ker wird.
- Mel­len ist ja Wie­der­ho­lungs­tä­ter beim Kreis­wett­be­werb. Was spricht für eine Teil­nah­me?
M.V.: Der Wett­be­werb moti­viert. Er kann ein guter Anlass für das gemein­schaft­li­che Enga­ge­ment sein. Wir haben in vie­len Berei­chen erlebt, dass die Ehren­amt­ler ihre Kräf­te noch ein­mal gebün­delt haben, um das eige­ne Dorf nach vor­ne zu brin­gen. Gleich­zei­tig ist es eine tol­le Wer­bung für den eige­nen Ort. Die Aus­zeich­nung bestä­tigt im bes­ten Fall dann schwarz auf weiß, wie die Men­schen sich in unse­rer Regi­on für ihre loka­le Gemein­schaft ein­set­zen. Und am Ende hat­ten wir alle eine Men­ge Spaß.
- 2017 dann der zwei­te Platz für Mel­len. Mit wel­chen Maß­nah­men waren Sie beson­ders erfolg­reich? 
M.V.: Wir haben eine super Dorf­ge­mein­schaft in Mel­len, bei der alle Gene­ra­tio­nen mit ins Rad grei­fen. Wer sich ver­wur­zelt fühlt, ver­spürt auch eine Ver­pflich­tung für den Ort, für nach­fol­gen­de Gene­ra­tio­nen und für unse­re Kin­der. So wur­den Pro­jek­te wie die Aus­sichts­platt­form, der Bar­fuß­pfad oder Wan­der­we­ge in Angriff genom­men.
- Vor 15 Jah­ren wur­de Mel­len sogar Gold­dorf – Was hat sich nach­hal­tig ent­wi­ckelt?
M.V.: (lacht) Wir haben heu­te noch den Spitz­na­men als Gold­dorf, das ist schon mal klas­se! Seit­dem hat sich auch vie­les getan – die Mel­le­ner waren und sind aktiv. Die Aus­zeich­nung moti­viert, am Ball zu blei­ben. Seit­dem sind vor Ort wei­te­re tol­le Pro­jek­te gemein­schaft­lich ange­sto­ßen und umge­setzt wor­den. Wir haben bei­spiels­wei­se sehr akti­ve Dorf­küm­me­rer oder neue Pro­jek­te, wie den Baby­wald.
- Wie viel Arbeit macht es an dem Wett­be­werb teil­zu­neh­men?
M.V.: Wich­tig ist – wie immer – die Auf­ga­ben auf ver­schie­de­ne Schul­tern zu ver­tei­len. Dann ist es über­schau­bar. Jeder kann sei­ne unter­schied­lichs­ten Stär­ken ein­brin­gen. Der Wett­be­werb bringt schon viel Arbeit mit und die Prä­sen­ta­ti­on muss vor­be­rei­tet wer­den. Mei­ne Auf­fas­sung – und die von vie­le Men­schen in unse­rer Regi­on – ist, dass das Ehren­amt kei­ne Arbeit im klas­si­schen Sin­ne ist. Man macht es ger­ne! Es geht dar­um, zusam­men das Dorf wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. 
- Über­wiegt das Posi­ti­ve durch den Wett­be­werb die vie­le inves­tier­te Zeit?
M.V.: Auf jeden Fall – beson­ders, wenn man Ergeb­nis­se sieht. Auch unab­hän­gig von der Plat­zie­rung. Wenn man dann unter die ers­ten Plät­ze kommt, ist es natür­lich noch schö­ner!  
- Die­ses Jahr haben Sie eine ande­re Rol­le: Statt Orts­vor­ste­her sind sie nun Land­rat des Mär­ki­schen Krei­ses. Wür­den Sie Ihrem Nach­fol­ger emp­feh­len am Wett­be­werb teil­zu­neh­men? 
M.V.: Es freut mich natür­lich, dass mein Hei­mat­dorf auch in die­sem Jahr wie­der mit­macht. Eine Emp­feh­lung von mir braucht es da nicht, der Orts­vor­ste­her und die vie­len Betei­lig­ten machen einen tol­len Job! Es wur­de bei­spiels­wei­se zuletzt eine Oster­ak­ti­on auf die Bei­ne gestellt. Es ist toll zu sehen, wie sich alle enga­gie­ren! 
- Vie­len Dank

Infor­ma­tio­nen
Der vom Land geför­der­te Wett­be­werb ist ein wich­ti­ges Instru­ment in der dörf­li­chen Ent­wick­lung gewor­den: Er bie­tet die Chan­ce, neue Impul­se zu set­zen und die Ent­wick­lung vor­an­zu­trei­ben, um indi­vi­du­el­le Lösun­gen für den demo­gra­fi­schen Wan­del zu fin­den, Abwan­de­run­gen zu ver­mei­den oder Struk­tu­ren zu schaf­fen, um die tou­ris­ti­sche Attrak­ti­vi­tät zu för­dern.
Die Wert­schät­zung des bür­ger­li­chen Enga­ge­ments sowie ihr ein­zig­ar­ti­ger Cha­rak­ter sind von essen­ti­el­ler Bedeu­tung. Bei­des sind wich­ti­ge Kom­po­nen­ten für ein Dorf mit Zukunft und soll­ten durch den Wett­be­werb für alle Betei­lig­ten Anreiz sein, die Zukunft der Dör­fer zukunfts­fä­hig zu gestal­ten. Der Gewin­ner auf Kreis­ebe­ne nimmt am Lan­des­wett­be­werb teil.

Teil­nah­me­be­din­gun­gen
Teil­nah­me­be­rech­tigt sind räum­lich geschlos­se­ne Ort­schaf­ten oder Gemein­de­tei­le im Mär­ki­schen Kreis mit über­wie­gend dörf­li­chem Cha­rak­ter bis zu 3.000 Einwohner.Die Sie­ger des Wett­be­werbs ermit­telt eine Kom­mis­si­on, die durch die teil­neh­men­den Orts­tei­le reist und die­se anhand ver­schie­de­ner Kri­te­ri­en beur­teilt.
Anmel­dung HIER

Ter­mi­ne
Anmel­de­frist bis zum 25.06.2021. Die Berei­sung wird vor­aus­sicht­lich im Sep­tem­ber 2021 stattfinden.

Vor­aus­sicht­lich im Sep­tem­ber ent­schei­det sich wer den Dorf­wett­be­werb 2021 gewinnt. Im Bild: Die Berei­sung durch die Bewer­tungs­kom­mis­si­on im Jahr 2017. Foto: Isa­bel­le Schöneborn/Märkischer Kreis