Im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz wurden die Zahlen zur Polizeilichen Kriminalstatistik des Jahres 2020 für den Märkischen Kreis bekannt gegeben.
Die Gesamtzahl der Straftaten ist insgesamt leicht gesunken. Es wurden 20.161 Straftaten zur Anzeige gebracht. Das sind 926 (-4,39 %) weniger als 2019 (21.087). Dabei nutzten auch immer mehr Menschen die Möglichkeit einer sog. „Online Anzeige“ (rund 600 in 2019 zu 3700 in 2020). Die Zahl der Straftaten gegen das Leben sank von 14 auf 10 (-28,57%).
„Corona hat sozusagen auch die Kriminalstatistik 2020 des Märkischen Kreises befallen.“ sagte der Leitende Polizeidirektor Manfred Kurzawe bei der Vorstellung der Zahlen. „Sie sind mit den Statistiken aus den Vorjahren kaum vergleichbar.“
Mehrere Deliktsfelder verzeichneten sinkende Fallzahlen, wie beispielsweise die Straßenkriminalität (-7,32%). „Wenn weniger Menschen auf den Straßen unterwegs sind, passiert dort auch weniger.“ erläuterte der Abteilungsleiter Polizei des Märkischen Kreises. „Die Kriminalität im Märkischen Kreis hat sich durch Corona weiter von der Straße ins Internet verschoben.“ Im Bereich der Internetkriminalität stiegen die Fallzahlen um 38.03%.
Auch die Zahl der registrierten Sexualdelikte stieg von 268 (2019) auf 351 in 2020 (+83 oder 30,97%). Die Polizei hat den Erstellern, Verbreitern und Konsumenten von Kinderpornographie den Kampf angesagt. Dass die Kreispolizei hier nicht untätig war, zeigen die Fallzahlen. Ein großer Teil entfällt dabei auf die Verbreitung kinderpornographischer Schriften (+136,17%). Viel mehr dieser Taten wurden nun durch intensivierte Ermittlungen ins Hellfeld gezogen. Kurzawe: „Wir entdecken immer mehr Kinderpornographie im Märkischen Kreis. Kein Täter darf sich hier sicher fühlen!“
Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank von 547 auf 521 (- 26 oder 4,75%). Zugleich stieg die Aufklärungsquote. Mehr als jede vierte Tat wurde geklärt.
Alle Zahlen sind auf der Internetseite der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis abrufbar: https://maerkischer-kreis.polizei.nrw/