Der Märkische Kreis appelliert, Elektroaltgeräte ausschließlich über die kommunalen Wertstoffhöfe oder die Rücknahmestellen des Handels zu entsorgen.
Bürgerinnen und Bürger sollten Elektroaltgeräte ausschließlich über die kommunalen Wertstoffhöfe oder die Rücknahmestellen des Handels entsorgen. Dadurch kann jeder Haushalt einen effektiven Beitrag leisten, um Kosten zu senken, Energie zu sparen und das Klima zu schützen. Darauf macht der Märkische Kreis aufmerksam. Altgeräte sollten keinesfalls in die Hände illegaler Schrottsammler oder in die Restmülltonne gegeben werden.
Die Zeiten, in der ein „Klüngelskerl“ im Pritschenwagen mit der typischen Melodie auf seine Altmetallsammlung aufmerksam machte, sind längst vorbei. Heute fahren die Schrottsammler in zumeist ausgemusterten Kleintransportern durch Wohngebiete, um bereitgestellten Sperrmüll nach Brauchbarem zu durchstöbern. Auf die weithin hörbare, musikalische Ankündigung verzichten die Fahrer lieber. „Aus gutem Grund“, erklärt Dr. Johannes Osing, Leiter des Fachdienstes Umwelt, „denn es ist Diebstahl, wenn Schrottsammler Gegenstände mitnehmen, die zur kommunalen Sperrmüllsammlung auf den Bürgersteig gestellt wurden“.
Abgesehen haben es die Sammler insbesondere auf Elektroschrott, der viele wertvolle Metalle enthält. In ausrangierten Kühlschränken ist es beispielsweise der Kompressor aus Kupfer, der Geld bringt. Um an die werthaltigen Bestandteile zu kommen, werden die Geräte aber oft unsachgemäß ausmontiert. Stoffe wie etwa giftige Kühlmittel und andere unbrauchbare Teile landen nicht selten in der Landschaft. Die Kommunen müssen den Müll dann wegräumen und entsorgen, was mit hohen Kosten für die Allgemeinheit verbunden ist. Jeden illegalen Sammler, der von der Polizei erwischt wird, erwartet eine Anzeige. Die Abfallwirtschaftsbehörde der Kreisverwaltung verzeichnet Jahr für Jahr mehr Fälle. Sind in 2020 noch 138 Fälle von der Polizei zur Anzeige gebracht worden, stieg die Anzahl im darauffolgenden Jahr bereits auf 195 – Tendenz steigend.
Das illegale Sammeln lässt sich dadurch unterbinden, indem Privathaushalte für ihre Altgeräte konsequent die kommunalen Sammelstellen oder die Rücknahme durch den Einzelhandel nutzen. „Dadurch wird sichergestellt, dass gefährliche Materialien korrekt entsorgt werden“, sagt Dr. Osing. Durch zertifizierte Recyclinganlagen wird außerdem geprüft, ob eine Wiederverwendung in Betracht kommt. Andernfalls werden Metalle wie Eisen, Aluminium und Kupfer, aber auch Kunststoffe und Glas aus dem Elektro-Schrott zurückgewonnen und liefern so wieder wertvolle Ressourcen. Dadurch muss zum Beispiel kein neues Metall aus Erzen gewonnen oder Kunststoffe aus Erdöl hergestellt werden. Dies spart deutlich Energie und CO2. „Leider“, sagt Dr. Osing, „landet in Deutschland noch immer mehr als 50 Prozent der elektrischen und elektronischen Altgeräte fälschlicherweise im Hausmüll oder in illegalen Händen, so dass dieser wichtige Recyclingkreislauf unterbrochen ist.“ Deshalb appelliert er an alle Bürgerinnen und Bürger: „Entsorgen Sie ihren E‑Schrott richtig, das ist ein ebenso einfacher wie effektiver Beitrag zum Klimaschutz.“
Hintergrund
Das Sammeln von Altmetallen ist nicht generell verboten. Es muss aber dem Kreis als Abfallwirtschaftsbehörde angezeigt werden. Die Kopie der Bestätigung muss im Sammelfahrzeug mitgeführt werden. Zusätzlich ist das Fahrzeug vorne und hinten mit einem A‑Schild zu kennzeichnen. Oft werden im Rahmen der polizeilichen Kontrollen aber auch noch andere Vergehen festgestellt. Nicht selten ist der Fahrzeugzustand so schlecht, dass er nicht den Verkehrsvorschriften entspricht. Zudem ist die Ladung im Transporter nicht gesichert oder das Fahrzeug schlichtweg überladen. Dadurch kann sich das Unfallrisiko extrem erhöhen.
Informationen finden sich unter www.maerkischer-kreis.de , Abfall A‑Z („A“) unter dem Stichwort: „Abfalltransport nicht gefährlicher Abfälle – Anzeige für gewerbliche Transporteure“. (pmk)
Jeden illegalen Sammler, der von der Polizei erwischt wird, erwartet eine Anzeige. Die Abfallwirtschaftsbehörde der Kreisverwaltung verzeichnet Jahr für Jahr mehr Fälle. Symbolfoto: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis