Bei einem Jahrhundertregen wie im Juli lassen sich Flutschäden und Hochwasser nicht verhindern. Aber: Durch eine städteübergreifende Vorsorge können Gefahren und Schäden vermindert werden. Im Märkischen Kreis erfolgt eine enge Abstimmung zum Thema „Starkregen und Hochwasser“.
Gesamtheitlich ausgerichtete Vorsorgemaßnahmen können Gefahren und Schäden vermindern sowie Menschen und Sachgütern den bestmöglichen Schutz vor Wasserschäden bieten. Deshalb erfolgt im Märkischen Kreis eine enge Abstimmung. Auf Initiative von Landrat Marco Voge ging es in einer Videokonferenz mit der Bürgermeisterin sowie den Bürgermeistern der Städte und Gemeinden im Kreis sowie mit der Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-Esser, um nachhaltigen Schutz vor Gefahren durch Starkregen und Hochwasser.
Ministerin Heinen-Esser betonte: „Ausdrücklich begrüßen wir den Prozess im Märkischen Kreis und möchten die verschiedenen Bausteine aktiv unterstützen. Dabei sind wir offen für alle guten Vorschläge und Konzepte zum nachhaltigen Hochwasser- und Starkregenschutz in der Region. Wir müssen gemeinsam alles daransetzen, Hochwassergefahren noch besser vorzubeugen. Konzeptionen und Informationen über die örtlichen Verhältnisse zum Beispiel über Hochwassergefahrenkarten und Starkregengefahrenkarten liefern dafür eine wichtige Grundlage. Je nach den örtlichen Gegebenheiten müssen Maßnahmen individuell umgesetzt werden, am besten bereits an den Oberläufen von Bächen und Flüssen. Ein zudem vordringliches Ziel ist die Verbesserung der Prognose-Tools, damit Warnungen räumlich und zeitlich so präzise wie möglich sind, mit möglichst viel Vorlauf.„
Landrat Voge machte deutlich: „Es ist wichtig, dass wir uns frühzeitig auf den Weg machen und Planungen vorantreiben. Gemeinsam mit unseren Städten und Gemeinden sowie dem Land und der Bezirksregierung müssen wir nach dem verheerenden Starkregenereignis Maßnahmen für die Zukunft ergreifen. Wir haben durch die Kerbtallagen, unseren enormen Wasserreichtum und die historisch gewachsene Bebauung entlang der Wasserläufe eine ganz spezifische Situation im Märkischen Kreis. Sehr dankbar bin ich der Ministerin, dass sie sich die Zeit für unser Anliegen genommen hat. Zugleich danke ich der Bürgermeisterin und den Bürgermeistern, die bei dem wichtigen Thema eine enge Zusammenarbeit zugesagt haben. Sie bringen sich sehr konstruktiv ein, um über die einzelnen Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg gemeinsame Konzepte zu entwickeln. Ziel muss es sein, auch die kleinen Bachläufe zukünftig besser im Blick zu haben, um die Bürgerinnen und Bürger möglichst gut schützen zu können. Hier sind wir alle gemeinsam gefragt.„
Bereits im Mai haben Kreispolitik und Kreisverwaltung ein Klimafolgenanpassungskonzept (KFAK) mit dem Teilkonzept „Wasser“ auf den Weg gebracht. Ziel dieses Teilkonzeptes ist es, die im Märkischen Kreis auftretenden Hauptgefahren für den Wasserhaushalt und die Wasserwirtschaft zu ermitteln, zu analysieren und auf den Märkischen Kreis und seine Städte und Gemeinden zugeschnittene Handlungsempfehlungen zur Vorsorge zu erarbeiten. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit zwischen den Städten und Gemeinden entlang der drei großen Flüsse im Kreis – Lenne, Hönne und Volme – intensiviert werden.
Zu verschiedenen Themen standen Ministerin Ursula Heinen-Esser und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem NRW-Umweltministerium Rede und Antwort. Gemeinsam mit der Bezirksregierung will das Land den Prozess im Märkischen Kreis aktiv begleiten.