Statt des Drecks auf dem Fußboden ist eine 38-jährige Frau aus Hemer zunächst nur ihr Geld los: Sie hat einen Staubsauger in einem Fake-Shop bestellt. Den Kaufpreis überwies sie auf ein Konto in Spanien. Als der bestellte Staubsauger nicht kam, forschte die Kundin nach. Die Internet-Seite war gelöscht. Stattdessen stieß die Frau auf Warnungen im Internet vor genau diesem Shop. Sie erstattete Anzeige. Ähnlich ging es einem 62-jährigen Letmather, der online eine Fliesenschneidemaschine geordert und per Überweisung bezahlt hatte. Als er den angeblichen Händler anrufen wollte, stellte sich heraus, dass es die Telefonnummer nicht gibt. Auch er stieß bei einer Suche im Internet auf Warnungen vor der Fake-Seite und erstattete Anzeige.
Die Betrüger reiten weiter auf der Online-Shopping-Welle. Professionell gestaltet, mit allen möglichen Infos über Produkte und bunten Bildern versehen, täuschen die Shop-Seiten über ihren eigentlichen Zweck: Geld zu ergaunern. Die Täter locken ahnungslose Onlineshopper vor allem durch Schnäppchenpreise in die Falle. Oftmals bieten diese Seiten zunächst angeblich alle Zahlungsmöglichkeiten an. Doch im Verlauf des Bestellvorgangs bleibt am Ende nur die Überweisung. Die Konten werden entweder im Ausland geführt oder sie wurden auf fremde Namen eröffnet. Bevor die Opfer den Betrug bemerken, sind die Konten geleert, die Seiten gelöscht und die Produkte werden unter einem anderen Webseiten-Namen erneut angeboten.
Deshalb sollten sich Online-Einkäufer nicht nur das Impressum einer Seite genauer anschauen. Geben Sie den Namen des Shops in Verbindung mit dem Begriff „Fake-Shop“ in eine Suchmaschine ein und prüfen Sie die angezeigten Listen! Auch Verbraucherzentralen halten Infos bereit.
- Keine Vorkasse - schon gar nicht auf Konten im Ausland! Sichere Zahlungsmethoden wie "Kauf auf Rechnung" wählen! Abbuchungen vom Girokonto, Kreditkartenzahlungen lassen sich rückabwickeln - unter Umständen auch Überweisungen. Allerdings müssen sich Kunden schnellstmöglich mit ihrer Bank in Verbindung setzen.
- Extreme Schnäppchenpreise sollten misstrauisch machen.
- Sichern Sie Beweise (z.B. per Screenshot).
- Lesen Sie Produktbeschreibungen: Verkauft der Anbieter das gesuchte Produkt oder nur die Verpackung?
- Beim Kauf über Auktionsplattformen: Lassen Sie sich nicht auf Angebote von Verkäufern ein, die Ware am Auktionshaus vorbei zu erwerben. Das hebelt alle Käuferschutz-Funktionen aus. Bei teuren Artikeln den Treuhandservice nutzen!
- Schützen Sie Mail-, aber auch Kundenkonten mit unterschiedlichen Passwörtern aus mindestens acht Zeichen (Klein- und Großbuchstaben, Sonderzeichen und Zahlen). Je länger, desto besser. Wenn möglich, Push-Informationen aktivieren, die zeitnah über Kontobewegungen, Bestellungen oder Buchungen informieren. Bewertungen anderer Kunden ernst nehmen.
Im Zweifel erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.