Die „Großeinsatzlage“ im Märkischen Kreis ist am Donnerstag um Mitternacht aufgehoben worden. Entwarnung bedeute das noch nicht, so Kreis-Pressesprecher Alexander Bange. Immer noch gibt es viele Einsätze im Kreisgebiet. Ein Überblick.
Der Regen hat aufgehört. Die Wasserpegel von Hönne, Lenne und Volme fallen. Trotzdem ist das Ausmaß der Schäden im Märkischen Kreis nach dem Unwettertief „Bernd“ enorm. Ergiebige Starkregenfälle hatten am Mittwoch kreisweit für überflutete Straßen und Häuser, Erdrutsche, überschwemmte Industriegebiete und vollgelaufene Keller gesorgt. Am Mittwoch um 14.15 Uhr war eine „Großeinsatzlage“ ausgerufen worden. Seitdem sind Hunderte Einsatzkräfte für die Menschen im Kreis unterwegs, um vor Ort zu helfen und da, wo es möglich ist, Schadensbegrenzung zu betreiben. Ein Überblick nach zweieinhalb Tagen Ausnahmezustand.
• Besteht noch die „Großeinsatzlage“?
Nein. Die „Großeinsatzlage“ ist in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (um Mitternacht) aufgehoben worden.
• Sind überörtliche Einsatzkräfte noch vor Ort?
Räumungskräfte des THW aus dem Regierungsbezirk Arnsberg sind noch im Märkischen Kreis im Einsatz. Alle anderen überörtlichen Einsatzkräfte sind in der Nacht von Donnerstag auf Freitag abgerückt – die letzten um 2 Uhr. Insgesamt waren mehr als 300 Einsatzkräfte aus den Regierungsbezirken Arnsberg und Detmold im Märkischen Kreis im Einsatz. „Alle Einsatzkräfte haben Unmenschliches geleistet – ganz gleich, ob sie aus dem Märkischen Kreis kommen, oder aus anderen Landesteilen mit zum Teil langen Anfahrtswegen, um uns und den Menschen hier vor Ort zu helfen“, sagt Landrat Marco Voge.
• Tote und Verletzte?
Wie berichtet, sind zwei Feuerwehrmänner aus Altena (46 Jahre) und Werdohl (52 Jahre) ums Leben gekommen. Vier Feuerwehrmänner wurden bislang verletzt – zwei durch Stromeinwirkung, zwei mit Brandverletzungen.
• Was passiert jetzt und in den nächsten Tagen?
Mehr als 100 Einsatzkräfte sind weiterhin in den Städten und Gemeinden vor Ort. Altena und Nachrodt sind besonders schwer betroffen. Hier gibt es weiterhin Bereiche, die von außen nicht zugänglich sind. Die Feuerwehreinsatzkräfte ermitteln darüber hinaus, welche Gebäude und Straßen noch tragfähig sind, und pumpen unter anderem Gewerbebetriebe und Keller leer. „Das wird auch noch einige Tage andauern“, sagt Kreisbrandmeister Michael Kling.
• Die gute Nachricht:
Die Pegelstände von Hönne, Lenne und Volme sinken, Stand Freitag, 15 Uhr. Ob das auf Dauer so bleiben wird, darüber möchten die Verantwortlichen aber nicht spekulieren.
• Dringender Appell!
Weiterhin gilt: Der Märkische Kreis und die Kreisleitstelle appellieren eindringlich an betroffene Bürgerinnen und Bürger, überflutete Kellerräume nicht zu betreten. In überfluteten Räumen sollten auf keinen Fall elektrische Gegenstände genutzt werden – es besteht weiterhin Lebensgefahr!
• Unglaubliche Hilfsbereitschaft!
„Das ist überragend“, sagt Kreisbrandmeister Michael Kling über den „Riesenansturm“ an Hilfsangeboten, den die Einsatzkräfte mittlerweile erreicht – angefangen von Privatleuten, Unternehmen bis hin zu Handelsketten. Viele Bürgerinnen und Bürger melden sich. Sie sollten sich bitte nur nicht an die Notrufnummer 112 wenden, sagt die Leitstelle, weil die 112 für Notfallsituationen freigehalten werden muss.