Die Corona-Pandemie nimmt Einfluss auf die Abfallbilanz im Märkischen Kreis. Das berichtete Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung. Im Jahr 2020 fielen fast 5000 Tonnen mehr Haus- und Sperrmüll an als 2019.
Während der Corona-Pandemie ist im Märkischen Kreis mehr Müll produziert worden. Das belegen Zahlen, die die Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper den Mitgliedern im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung präsentierte. Im Bilanzjahr 2020 kamen insgesamt 109.606 Tonnen Haus- und Sperrmüll zusammen. Das sind fast 5000 Tonnen mehr gegenüber 2019 und der zweithöchste Wert der vergangenen zehn Jahre (2011: 110.642 Tonnen).
Nicht nur die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen (mehr häusliches Leben zum Beispiel durch Home-Office und Kontaktbeschränkungen) spielt bei der steigenden Abfallmenge eine Rolle. Im Kreis gibt es auch immer mehr Single-Haushalte, die pro Kopf durchschnittlich mehr Müll produzieren als ein Mehrfamilienhaushalt.
Bei den getrennt erfassten Wertstoffen nehmen die Grün- und Bioabfälle den mengenmäßig größten Anteil ein. Während die Summe in den sehr trockenen Jahren 2018 und 2019 deutlich sank, stieg 2020 die Gesamtmenge an Grün- und Bioabfällen wieder auf Durchschnittsniveau (37.212 Tonnen).
Steigerungen gibt es auch bei den Verkaufsverpackungen (+ vier Prozent gegenüber 2019 auf 17.530 Tonnen) sowie beim Altglas (+ zehn Prozent gegenüber 2019 auf 8.837 Tonnen) zu verzeichnen. Dagegen sinken seit Jahren die Altpapiersammelmengen im Kreis – von durchschnittlich 30.000 Tonnen auf 26.274 Tonnen im Jahr 2020.
Die Ausschusssitzung fand – unter Einhaltung der Hygienevorschriften und Abstandsregeln – auf dem Hof Oelken in Lüdenscheid und damit im Zuhause des Naturschutzzentrums Märkischer Kreis statt.
Fazit: Während der Corona-Zeit ist mehr Müll produziert worden. Trotz der Pandemie ist es im Märkischen Kreis aber zu keiner Zeit zu Engpässen oder flächendeckenden Ausfällen bei der Entsorgung von Siedlungsabfällen gekommen.
Fachplanerische Einschätzung zum Landschaftsbild
Eine fachplanerische Einschätzung zum Landschaftsbild im Märkischen Kreis vermittelte Nils Diederichs, Raumplaner vom Planungsbüro Froelich und Sporbeck. Der Kreis hatte das Gutachten als Entscheidungshilfe und Beurteilungsgrundlage für „raumbedeutsame Vorhaben und Planungen“ erarbeiten lassen. Dies können zum Beispiel größere Gewerbeflächen, Leitungstrassen oder Windkraftanlagen sein. Für insgesamt 90 verschiedene Teilräume des Kreisgebietes kann nun eine einheitliche fachliche Grundlage zu Rate gezogen werden, um entsprechende Planungen mit dem jeweiligen Landschaftsbild abzuwägen. Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper betonte, dass das Gutachten nur ein Element von vielen zu prüfenden Aspekten bei der zukünftigen Landschaftsplanung und darüber hinaus nicht als „Windkraftverhinderungsplan“ zu verstehen sei.
Die Auswirkungen des Regionalplanentwurfs auf Natur und Umwelt im Märkischen Kreis (Antrag der Kreistagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen) wurden im Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung nicht thematisiert. Die CDU-Kreistagsfraktion stellte den Antrag, das Thema im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr am Dienstag, 15. Juni, zu behandeln. Für den Antrag stimmte eine Mehrheit.
Im Jahr 2020 fielen fast 5000 Tonnen mehr Haus- und Sperrmüll an als 2019.
Foto: Ulrich Odebralski/Märkischer Kreis