Stallpflicht für Geflügel im gesamten MK

Die Geflü­gel­pest ist im Mär­ki­schen Kreis ange­kom­men. Das Land Nord­rhein-West­fa­len hat für den gesam­ten Regie­rungs­be­zirk Arns­berg die Auf­stal­lung von Geflü­gel per Erlass ange­ord­net. Die Stall­pflicht gilt im gesam­ten Kreis­ge­biet. 
Ein Betrieb in Men­den hat­te 100 Lege­hen­nen aus der Regi­on Pader­born erhal­ten. In dem Betrieb dort wur­de weni­ge Tage danach die Geflü­gel­pest nach­ge­wie­sen und ist inzwi­schen vom Fried­rich-Löff­ler-Insti­tut bestä­tigt. Bei der amts­tier­ärzt­li­chen Unter­su­chung am glei­chen Tag in Men­den wur­den deut­li­che Krank­heits­er­schei­nun­gen fest­ge­stellt, meh­re­re Hüh­ner waren ver­en­det. Eini­ge Kada­ver wur­den zum Vete­ri­när­un­ter­su­chungs­amt nach Arns­berg gebracht.
Am nächs­ten Tag bestä­tig­te sich der Ver­dacht auf­grund der Tests beim Unter­su­chungs­amt, was zur trau­ri­gen Fol­ge hat­te, dass alle auf dem Hof gehal­te­nen 150 Geflü­gel getö­tet wer­den muss­ten, um die Ver­brei­tung des Erre­gers zu ver­hin­dern. Als Erre­ger wur­de das hoch­pa­tho­ge­ne Influ­en­za A‑Virus des Sub­typs H5N8 amt­lich nach­ge­wie­sen. Das Virus ist hoch anste­ckend und befällt neben Hüh­nern auch Puten, Enten und Gän­se. Eine Ver­brei­tung der Krank­heit in ande­re Geflü­gel­be­stän­de muss unbe­dingt ver­hin­dert wer­den.
Wie das Minis­te­ri­um für Umwelt, Land­wirt­schaft, Natur und Ver­brau­cher­schutz Nord­rhein-West­fa­len mit-teilt, sind Bür­ge­rin­nen und Bür­ger auf­ge­ru­fen, Fun­de von ver­en­de­ten wild­le­ben­den Was­ser­vö­geln oder Greif­vö­gel dem Vete­ri­när­amt des jewei­li­gen Land­krei­ses zu mel­den. Ver­en­de­te oder krank erschei­nen­de Tie­re sol­len nicht berührt, ein­ge­sam­melt oder selbst vom Fund­ort ver­bracht wer­den. 
Vor­sicht ist auch beim Kauf von leben­dem Geflü­gel über flie­gen­de Händ­ler gebo­ten. Das aktu­el­le Gesche­hen um einen Aus­bruch der Geflü­gel­pest im Kreis Pader­born in unmit­tel­ba­rem Zusam­men­hang zu einem Han­del mit leben­dem Geflü­gel im Rei­se­ge­wer­be zeigt, dass die Geflü­gel­pest auch über­le­ben­de Tie­re in ande­re Bestän­de ein­ge­tra­gen wird. Nicht nur Nord­rhein-West­fa­len ist von die­sen Ver­käu­fen betrof­fen. Über den Han­del mit leben­dem Geflü­gel in klei­nen Men­gen, ins­be­son­de­re an Hob­by­hal­ter, wur­den Lege­hen­nen aus Ost­west­fa­len in sechs wei­te­re Bun­des­län­der ver­äu­ßert. Auch dort konn­ten in Fol­ge des Aus­bru­ches im Kreis Pader­born bereits erneu­te Aus­brü­che fest­ge­stellt wer­den.
Für Men­schen, die kei­nen unmit­tel­ba­ren Kon­takt zu infi­zier­ten Tie­ren haben, bedeu­tet das Geflü­gel­pest-Virus kei­ne Gefahr. Auch kön­nen Geflü­gel­fleisch sowie Eier nach Erhit­zen gefahr­los ver­zehrt wer­den. Beden­ken, wonach auf­grund der Geflü­gel­pest Frei­land­ei­er vor Ostern in Nord­rhein-West­fa­len knapp wer­den, sind nach Ein­schät­zung des Umwelt­mi­nis­te­ri­ums unbe­grün­det.
Auf­grund der der­zei­ti­gen Seu­chen­la­ge ist auch bei Hob­by­hal­tern eine täg­li­che Kon­trol­le der Todes­ra­ten sowie der Pro­duk­ti­ons­da­ten im Tier­be­stand erfor­der­lich. Erhöh­te Sterb­lich­keits­ra­ten (mehr als zwei Pro­zent des Bestan­des inner­halb von 24 Stun­den) sowie rück­läu­fi­ge Lege­leis­tun­gen sind unver­züg­lich beim Vete­ri­när­amt des Mär­ki­schen Krei­ses zu mel­den. Das lei­tet dann eine amt­li­che Pro­ben­un­ter­su­chung und alle wei­te­ren tier­seu­chen­recht­li­chen Maß­nah­men ein. Bei posi­ti­vem Nach­weis der Geflü­gel­pest wird die Tötung des Tier­be­stan­des ange­ord­net. Eine Auf­he­bung der ein­ge­rich­te­ten Restrik­ti­ons­zo­nen erfolgt erst, wenn alle Tie­re nega­tiv unter­sucht sind. 
Der Mär­ki­sche Kreis hat mitt­ler­wei­le eine All­ge­mein­ver­fü­gung erlas­sen und rich­tet einen Sperr­be­zirk sowie ein Beob­ach­tungs­ge­biet um den betrof­fe­nen Betrieb ein. Bei­des gilt ab Don­ners­tag, 01. April 2021. 

Im Sperr­be­zirk gel­ten fol­gen­de Regeln:

• Ein­rich­tung Sperr­be­zirk mit drei Kilo­me­ter Radius

• Geflü­gel muss in einen Stall oder in eine Volie­re mit nach oben geschlos­se­nem Dach

• Geflü­gel­hal­ter müs­sen Hal­tung beim Vete­ri­när­amt mel­den (falls noch nicht geschehen)

• Auf­fäl­li­ge Todes­fäl­le müs­sen gemel­det werden

• Bestän­de wer­den amts­tier­ärzt­lich begutachtet

Im Beob­ach­tungs­ge­biet mit einem Radi­us von zehn Kilo­me­tern gilt folgendes:

• Geflü­gel muss in einen Stall oder Volie­re mit nach oben geschlos­se­nem Dach

• Geflü­gel­hal­ter müs­sen Hal­tung beim Vete­ri­när­amt mel­den (falls noch nicht geschehen)

• Auf­fäl­li­ge Todes­fäl­le müs­sen gemel­det werden

Alle wei­te­ren Infor­ma­tio­nen ein­schließ­lich der Mel­de­for­mu­la­re zum Her­un­ter­la­den sind auf der der Inter­net-Sei­te des Mär­ki­schen Krei­ses unter www.maerkischer-Kreis.de unter dem Stich­wort Geflü­gel veröffentlicht.

Die Geflü­gel­pest ist im Mär­ki­schen Kreis nach­ge­wie­sen. Die Kar­te mar­kiert den Sperr­be­zirk (rot) und das Beob­ach­tungs­ge­biet (blau). Gra­fik: Mär­ki­scher Kreis