Die Vereinigte Sparkasse wurde im Verlaufe des Jahres vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Das wurde während der Bilanzpressekonferenz der Sparkasse in Plettenberg deutlich. So war es bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 eine zeitkritische Aufgabe, die Geld- und Kreditversorgung der Privatkunden und der heimischen Wirtschaft jederzeit sicherzu-stellen. Die Kundenanforderungen waren sehr hoch, es herrschte viel Unsicherheit. In kürzester Zeit mussten die Voraussetzungen für eine Begleitung der staatlichen Fördermittelvergaben geschaffen werden. Die Sparkasse leistete zudem Extra-Hilfe mit einem kurzfristig aufgelegten eigenen Sonderfonds. So konnten vielen Betroffenen schnell und unkompliziert finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
„Wir verbinden schon seit mehreren Jahren stationäre und digitale Angebote. Dadurch konnten wir die Kunden immer optimal beraten. Zudem half beim ersten Lockdown, dass wir als einziges Institut vor Ort den Betrieb in allen Geschäftsstellen jederzeit aufrechterhalten haben. Somit war die Unterstützung jederzeit und bestmöglich gesichert. Die wahre Direktbank sind wir, denn wir sind direkt vor Ort, bieten digital alles an, was andere Institute nicht können und haben mit unserer Sparkassen-App erwiesenermaßen das Beste, was es auf dem Markt gibt“, begann Vorstandsvorsitzender Kai Hagen (rechts) das Bilanzpressegespräch.
Sparkasse als Rückgrat für Privat- und Firmenkunden
Viele Unternehmen standen und stehen vor schwierigen Zeiten und vollkommen neuen Problemen. Für den Einzelhandel, die Gastronomie, die Freizeit‑, Hotel- und die Reisebranche waren und sind die Einschnitte besonders deutlich zu spüren. Gemeinsam mit ihren Kunden gelang es der Sparkasse auch in dieser außergewöhnlichen Zeit individuelle Lösungen zu finden – von dem klassischen Kreditangebot, über Fördermittel von Bund und Ländern, bis hin zu möglichen Tilgungsaussetzungen. Die Einschränkungen haben zum Teil auch die privaten Haushalte in finanzielle Bedrängnis gebracht – trotz großzügig geregelter Kurzarbeit. Dementsprechend positiv wurden die uneingeschränkten Öffnungszeiten aufgenommen. „Wir gehen auf unsere Kunden zu, erfragen ihre Bedürfnisse und bieten dann eine umfassende und ganzheitliche Beratung. Ein großer Vorteil für unsere Kunden ist, dass wir passende und schnelle Entscheidungen hier vor Ort treffen“, betonte Kai Hagen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Beratung und auch im BackOffice haben im letzten Jahr zahlreiche Sonderschichten eingelegt, um alle Anfragen schnellstmöglich zu bearbeiten. Die Kunden sind dankbar für die Nähe zu ihrer Sparkasse“. Die Neuvalutierungen im Kreditgeschäft stiegen, von einem hohen Niveau aus dem Vorjahr kommend, nochmals um 26,8 % auf 292 Mio. €.
Digitaler Wandel auf dem Vormarsch
„Unsere Kunden nehmen die digitalen Möglichkeiten, die wir systematisch ausgebaut haben, zunehmend stärker in Anspruch“, so die Kernaussage von Vorstandsmitglied Mike Kernig (links). Ein Meilenstein war dabei die zunächst exklusive Anbindung der Sparkassen-Card bei Apple-Pay. Damit wurde das Ziel erreicht, allen Kunden, gleich ob sie ein Apple- oder Android-Gerät nutzen, mobiles Zahlen zu ermöglichen. Mit diesem Angebot war die Sparkasse das erste Institut am Markt, bei dem die Kunden neben der Kreditkarte hierfür auch die Girocard nutzen konnten. Bei den Bezahlverfahren präferieren die Kunden zunehmend kontaktlose Zahlungen. Viele Bürger bevorzugen diese Variante, weil sie einfach, schnell und hygienisch ist. Eine ungebrochene Erfolgsgeschichte ist die Sparkassen-App, welche die Stiftung Warentest sowie das Sozialwissenschaftliche Institut Schad (SWI FINANCE) wiederholt als führend unter den Banking-Apps bewertet hat. Die Nutzung der Zusatzfunktion „Kwitt“ stieg ebenfalls deutlich. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich weitere Serviceangebote, z. B. die beiden neuen Funktionen „Finanzplaner“ und „Vertragscheck“, die ergänzend zum „Multibanking“ und dem „Kontowecker“ in das Onlinebanking integriert wurden.
Wertpapiere und Nachhaltigkeit im Fokus der Anleger
Das Niedrigzinsniveau hat das Anlageverhalten der Privatkunden mittlerweile deutlich verändert. „Sie denken um, investieren zunehmend auch in Aktien und nehmen dabei gern das Fachwissen unserer Spezialisten in Anspruch“, erläuterte Hagen. Sowohl das für Kunden verwaltete Wertpapiervermögen als auch die Anzahl der Wertpapierdepots ist im vergangenen Jahr daher noch stärker gewachsen. Ein Anlagetrend entwickelt sich dabei immer mehr zum Standard – das Thema Nachhaltigkeit. Die Sparkasse hat ihr Produktangebot mit jeweils mehreren Aktienfonds sowie Mischfonds und Rentenfonds weiter ausgebaut. Die Deka Bank – starker Partner der Sparkassen im Wertpapierbereich – verzeichnete 2020 einen Zuwachs bei den Nachhaltigkeitsfonds von mehr als 50 %. In Zeiten von niedrigen Zinsen ist es umso wichtiger, Richtung Wertpapiergeschäft zu denken, um am Wirtschaftswachstum spürbar teilzuhaben. Das gilt für alle und geht auch schon mit kleinen, auch monatlichen, Beträgen. „Wir konnten erfreulicherweise einen stark steigenden Bedarf an Wertpapiergeschäften aller Art verzeichnen. Mit Weitsicht haben wir in der Vergangenheit bereits frühzeitig unsere Wertpapierberaterinnen und ‑berater für dieses Thema fit gemacht. Unsere Kunden danken es uns und profitieren von dem hohen Know-how in der Beratung.
Die Nachfrage nach gebrauchten Immobilien ist ungebremst, ebenso der Bau- und Modernisierungsboom. Die Zinsen bewegen sich weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Zudem warten vielfältige Förderungen wie z.B. durch Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau zum Thema Energieeffizienz.
Gemeinwohl / Bürgerdividende
Die Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis engagiert sich weiterhin stark für ihre Region, für die Menschen und für die Vereine vor Ort. Im Jahr 2020 standen viele Vereine und Initiativen vor großen Problemen – viele Veranstaltungen mussten ausfallen. Das Fördervolumen der Sparkasse war dennoch vielfältig und groß und bewegte sich mit rund 500.000 Euro auf Vorjahresniveau. Im Gegensatz zu den vorherigen Jahren ging es nicht überwiegend um Unterstützung von Aktionen und Veranstaltungen, sondern zum Teil auch beispielsweise um die Aufrechterhaltung des Vereinslebens. Gesellschaftliches Engagement ist eine Stärke der einzelnen Trägerstädte und ‑gemeinden, das die Sparkasse aus ihrem Selbstverständnis Jahr für Jahr unterstützt.
Die Bilanzsumme steigt auf 1,878 Mrd. € und der Bilanzgewinn beläuft sich auf 3,327 Mio. €.
Vorbehaltlich der Zustimmung der Zweckverbandsversammlung wird die Sparkasse in diesem Jahr Ausschüttungen in Höhe von 600.000 € an ihre Kommunen vornehmen. Damit fließen den sechs Trägern, zusammen mit der Gewerbesteuer in Höhe von 2,01 Mio. € insgesamt mehr als 3 Mio. € zu. „Unsere Bürgerdividende“, betonten Hagen und Kernig. Gleichzeitig stärkt die Sparkasse nochmals deutlich ihr Eigenkapital, auch um mögliche Folgen aus der Pandemie abzufedern.
Fazit / Ausblick
„Das abgeschlossene Geschäftsjahr lässt sich aus unserer Sicht mit vier aussagekräftigen Worten zusammenfassen“, betonte Kai Hagen. Nachhaltig, Nah, Persönlich und Digital – eben direkt!
„Wir haben das Jahr allen Herausforderungen zum Trotz gut gemeistert und ein zufriedenstellendes Geschäftsergebnis erzielt. Wir werden immer multikanaler und permanent digitaler. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben 2020 für unsere Kundinnen und Kunden und auch für unsere Gesellschaft insgesamt eine wichtige Rolle eingenommen – sie waren auch in den schwierigsten Phasen der Corona-Pandemie stets da. Dafür sagen wir an dieser Stelle: Herzlichen Dank für diesen Einsatz!
Als innovativer Arbeitgeber in der Region werden wir auch zukünftig Auszubildende einstellen. Wir bilden für unseren Personalbedarf aus und übernehmen unsere jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne nach der Ausbildung. Dabei setzen wir sowohl auf die klassische Ausbildung als auch auf ein duales Studienprogramm. Wir freuen uns über viele Bewerbungen.
Trotz der vielfältigen Herausforderungen ist die Sparkasse auch für 2021 zuversichtlich. Mit Engagement und Mut, Kreativität und neuen Ideen werden wir auch in diesem Jahr Partner für unsere Kunden sein. Für kluge Vermögensanlagen, für Immobilienvermittlungen, für Baufinanzierungen und Kleinkredite und natürlich wie gewohnt für unsere Firmenkunden und Gewerbetreibenden“, so Hagen abschließend.