Ministerium: kostenlose Radon-Raumluftmessungen

Das Minis­te­ri­um für Arbeit, Gesund­heit und Sozia­les (MAGS) und die Zen­tra­le Radon­stel­le NRW am Lan­des­in­sti­tut für Arbeits­ge­stal­tung (LIA.nrw) unter­rich­te­ten am Mor­gen in einem Gespräch zwi­schen loka­len Pres­se­ver­tre­tern und den Bür­ger­meis­tern von Arns­berg, Bal­ve und Sun­dern, dass ihre Städ­te zwar kei­ne Radon­vor­sor­ge­ge­bie­te sei­en, aber die höchs­ten Radon­mes­sun­gen in ganz NRW dort statt­ge­fun­den haben. Das Minis­te­ri­um bie­tet den Bür­gern in Gebie­ten mit erhöh­tem Radon­vor­kom­men kos­ten­lo­se Radon-Raum­luft­mes­sun­gen an.

Radon ist ein radio­ak­ti­ves Edel­gas, es ent­steht auf natür­li­che Wei­se im Boden und kommt in der Umge­bungs­luft vor. Sam­melt sich das Gas in Räu­men an, kann das zu einem Gesund­heits­ri­si­ko wer­den. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Umwelt, Natur­schutz und nuklea­re Sicher­heit (BMU) hat in einem soge­nann­ten Radon­maß­nah­men­plan den Bun­des­län­dern die zu ergrei­fen­den Maß­nah­men zum Schutz vor Radon vor­ge­schrie­ben. In Nord­rhein-West­fa­len liegt die Feder­füh­rung für die Umset­zung die­ser Maß­nah­men beim Minis­te­ri­um für Arbeit, Gesund­heit und Sozia­les (MAGS), wel­ches durch die Zen­tra­le Radon­stel­le NRW am Lan­des­in­sti­tut für Arbeits­ge­stal­tung (LIA.nrw) unter­stützt wird.

Wie­viel Radon im Boden und in der Luft vor­han­den ist, ist in Nord­rhein-West­fa­len regio­nal sehr unter­schied­lich. Nord­rhein-West­fa­len hat soge­nann­te Radon­vor­sor­ge­ge­bie­te aus­zu­wei­sen, wenn der gesetz­li­che Refe­renz­wert von 300 Becquerel/m³ auf min­des­tens 75 Pro­zent der Gemein­de­flä­che und zusätz­lich in min­des­tens zehn Pro­zent der Gebäu­de über­schrit­ten wird. Die­ses Kri­te­ri­um ist in Nord­rhein-West­fa­len an kei­nem Ort erfüllt, so dass es zu kei­ner Gebiets­aus­wei­sung kommt, hieß es am Morgen.

Die Ergeb­nis­se zahl­rei­cher Radon­mes­sun­gen und geo­lo­gi­scher Unter­su­chun­gen wur­den durch das Bun­des­amt für Strah­len­schutz in einem Rechen­mo­dell zusam­men­ge­fasst, der Radon-Pro­gno­se. Im Ergeb­nis zeigt die Radon­pro­gno­se­kar­te für Nord­rhein-West­fa­len, dass die Wahr­schein­lich­keit für Refe­renz­wert­über­schrei­tun­gen in Gebäu­den über­wie­gend im mitt­le­ren Bereich liegt. Nur für drei Städ­te im Sau­er­land besteht laut Pro­gno­se die Mög­lich­keit der Refe­renz­wert­über­schrei­tun­gen in mehr als zehn Pro­zent der Gebäu­de. In die­ser Regi­on ist das Vor­kom­men von hohen Radon­wer­ten auf ein bestimm­tes Gestein zurück­zu­füh­ren, das nur stel­len­wei­se an der Erd­ober­flä­che auf­tritt. Daher sind die Gemein­den mit weit weni­ger als 75 Pro­zent ihrer Flä­che betrof­fen, sodass sie nicht als Radon­vor­sor­ge­ge­bie­te fest­zu­le­gen sind.

Zur wei­te­ren Prä­zi­sie­rung der Beur­tei­lung der Radon-Situa­ti­on vor Ort wer­den Innen­raum­mes­sun­gen benö­tigt. Das Minis­te­ri­um möch­te daher den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern in den Gebie­ten mit erhöh­ten Radon­vor­kom­men die Mög­lich­keit anbie­ten, Radon­mes­sun­gen in Wohn­räu­men kos­ten­frei durch­füh­ren zu lassen. 

Der Ansprech­part­ner ist die Zen­tra­le Radon­stel­le NRW. Das wei­te­re Vor­ge­hen wird auf der Web­sei­te www.radon.nrw.de/messprogramme ver­öf­fent­licht. Bür­ge­rin­nen und Bür­ger kön­nen sich bei Fra­gen auch schrift­lich oder tele­fo­nisch mel­den: Lan­des­in­sti­tut für Arbeits­ge­stal­tung des Lan­des NRW – Zen­tra­le Radon­stel­le NRW, Gur­litts­tra­ße 55, 40223 Düs­sel­dorf; E‑Mail-Adres­se: radon@lia.nrw.de, Tele­fon: 0211 3101 1222.