Ein Mann aus Menden hat sich mit dem Affenpocken-Virus infiziert. Das hat ein PCR-Befund ergeben, der im Nationalen Referenzzentrum in Berlin ausgewertet wurde. Es ist der erste bestätigte Fall im Märkischen Kreis.
Volker Schmidt, Fachbereichsleiter Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz: „Die betroffene Person hat einen sehr milden Krankheitsverlauf mit leichten grippalen Symptomen und wenigen Bläschen auf der Haut. Sie wird – wie vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin vorgegeben – für mindestens drei Wochen in Quarantäne sein. Das ist die Mindestzeit unter der Voraussetzung, dass die Bläschen dann abgeheilt sind. Eine vorzeitige Aufhebung der Isolation vor den 21 Tagen ist nicht vorgesehen. Enge Kontaktpersonen, bei denen die Gefahr einer Übertragung bestehen könnte, sind nicht bekannt.“
In den meisten Fällen verlaufe die Infektion bei der hier vorliegenden Westafrikanischen Variante harmlos. Schmidt: „Die Übertragung von Affenpocken ist nicht zu vergleichen mit der Übertragung des Corona-Virus. Deshalb besteht kein Grund zur Panik. Bei entsprechenden Symptomen oder engem Kontakt zu Personen mit solchen Symptomen sollte man sich selbst isolieren und schnellstmöglich untersuchen lassen.“ Dafür sei der behandelnde Arzt oder die Ärztin zuständig.
Zu den klassischen Symptomen gehören Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, außerdem Flecken, Knötchen und Bläschen auf der Haut. Affenpocken können in Einzelfällen aber auch schwere Verläufe nach sich ziehen.
Hintergrund
Affenpocken sind eine auf ein Virus zurückgehende Erkrankung. Der Erreger wurde erstmals im Jahr 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen – deswegen der aktuelle Name. Affenpocken sind eine seltene, vermutlich vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. Übertragungen von Mensch-zu-Mensch sind nach aktuellen Erkenntnissen selten, aber möglich, vor allem bei engem Kontakt. In Deutschland wurde der erste Fall im Mai 2022 identifiziert.
Ansteckung
Menschen können sich vor allem durch Kontakt mit den Hauteffloreszenzen, Blut, Gewebe oder Ausscheidungen infizierter Tiere (in erster Linie verschiedener Nagetiere) und beim Umgang mit dem Fleisch erkrankter Tiere infizieren. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und nur bei engem Kontakt möglich, kann aber durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Schorf der Affenpocken-Infizierten auftreten, vermutlich auch im Rahmen von sexuellen Handlungen.
Schutz vor Übertragung
Das Robert Koch-Institut rät, enge Kontakte zu und den Verzehr von potenziell infizierten Tieren (verschiedene Nagetiere, Affen) in Endemiegebieten zu vermeiden sowie zu Hygienemaßnahmen beim Umgang mit Erkrankten.
Symptome
Erste Symptome der Krankheit sind Fieber, Kopf‑, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickeln sich Hauteffloreszenzen, die oft im Gesicht beginnen und sich dann auf andere Körperteile ausbreiten. Die Inkubationszeit für Affenpocken beträgt zwischen sieben und 21 Tagen.
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Affenpocken gibt es auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts: https://t1p.de/to5le