Das Balver Mittelstandsunternehmen Paul Müller präsentiert Produkte für die Gefahrenabwehr auf der Interschutz. Was in 2020 zum Beginn der Corona-Krise mit dem Geschäftszweig Safety als Idee begann, trägt zwei Jahre später Früchte. Der Gefahrgut-Spezialist aus Balve entwickelte einen wasserdichten Multifunktionsanhänger für Feuerwehren, THW und Katastrophenschutz und zeigt ihn dem internationalen Publikum auf der Interschutz-Messe in Hannover.
Dieser Bolide hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich: Bis zu 17.000 Liter Wasser können im ‚Müller Safety Trailer‘ bei Waldbränden an der Einsatzstelle zwischengelagert werden. Das ist für die Löscheinheiten eine wichtige Eigenschaft, da zumeist keine Hydranten oder offene Gewässer in direkter Waldnähe verfügbar sind. Als Zubehör sind sogenannte Wassersäcke verfügbar. Werden diese in den Trailer eingelegt, besteht für die Feuerwehren die Möglichkeit, bis zu 14.000 Liter Löschwasser zur Einsatzstelle mitzubringen.
Ein weiterer Vorteil dieses besonderen Lkw-Anhängers sind beachtliche 14 Tonnen Nutzlast. „Bis zu 17 Paletten mit Sandsäcken oder große Radlader kann der Safety Trailer an die Einsatzstellen transportieren“, berichtet Geschäftsführer Tobias Müller stolz.
Ein weiteres Szenario kann mit dem Anhänger sinnvoll bekämpft werden, auf das sich die Feuerwehren aktuell einstellen: Er ermöglicht das Löschen brennender Elektrofahrzeuge. Bei besonders hartnäckigen Bränden der E‑Mobile können diese kurzerhand in das Paul Müller Produkt gezogen und dort mit Wasser geflutet werden. Quasi die „Ultima Ratio“ bei Feuerwehreinsätzen, wenn sich ein Löscherfolg nicht kurzfristig einstellt.
Die Feuerwehren sind aber nicht die Einzigen, die Müller Safety Produkte zu schätzen gelernt haben: Für Abschleppunternehmen wurde im vergangenen Jahr die Müller Safety Box entwickelt. Diese ist für die Bergung und die Verwahrung von auffällig gewordenen Elektrofahrzeugen gedacht. Denn es sind die Bergungsprofis, die schlussendlich defekte Elektroautos zwischenlagern müssen, bis keine Gefahr mehr von den im Fahrzeug verbauten Batterien ausgeht.
„Bereits seit mehreren Jahren stellt die Paul Müller GmbH sogenannte Havariecontainer für defekte Lithiumbatterien her. Auf Basis dieses Produkts entstanden auch die Ideen für den Trailer und die Box“, sagt Matthias Scharf, der als Vertriebsleiter beim Balver Mittelständler arbeitet.
„Auf der Interschutz-Messe in Hannover präsentieren wir unsere Produkte das erste Mal der gesamten Feuerwehr- und Katastrophenschutzwelt“, weiß Scharf zu berichten. Über 1.000 Aussteller aus allen fünf Kontinenten stellen dort in der Zeit vom 20.–25. Juni ihre Produkte aus. Die Veranstaltung gilt als Weltleitmesse für den Brandschutz, den Rettungsdienst und den Katastrophenschutz.
Die zunehmende Anzahl von Naturkatastrophen sorgt für enorme Bedarfe an zusätzlicher Ausrüstung bei Bundesländern, Landkreisen und Kommunen, die für den Bevölkerungsschutz zuständig sind. Das Paul Müller-Team wird seinen Beitrag dazu leisten, die Rettungsprofis mit hochwertigem Equipment auszurüsten.