Mutter und Tochter in Werdohl wurden am Montagnachmittag Opfer von „falschen Polizeibeamten“. Doch auch in Balve sind ähnliche Fälle möglich, daher ist Vorsicht geraten.
Gestern gegen 14 Uhr rief zunächst ein vermeintlicher Mitarbeiter der „Prüfungsstelle“ einer Bank an. Die 69-jährige Tochter nahm ab. Der Mann am Telefon erzählte, dass es Unstimmigkeiten mit der Debitkarte der 88-jährigen Mutter gebe, da ein großer Betrag abgebucht worden sei. Man müsse jetzt Karte und PIN durch die Polizei prüfen lassen. Anschließend gab er an einen angeblichen Mitarbeiter der Kriminalpolizei weiter. Dieser teilte der 69-Jährigen mit, dass er eine „Zivilfahnderin“ schicken werde, welche die Debitkarte mit zugehörigem PIN prüfen werde. Die 69-Jährige gab die PIN heraus. Zeitnah, gegen 15 Uhr, klingelte es im Anschluss an der Tür. Eine ca. 35 Jahre alte, ca. 1.65m große Frau mit schwarzen, zu einem Zopf gebundenen Haaren und einer schwarzen Jacke stand vor der Tür. Sie hielt ein Smartphone in der Hand. Auf dem Display stand „Kriminalpolizei“. Die 69-Jährige händigte ihr die Erst- und Zweitkarte des Kontos der 88-Jährigen „zur Prüfung“ aus.
Als die angebliche „Zivilfahnderin“ nicht mehr wieder kam, wendete man sich an die Bank. Es stellte sich heraus, dass bereits gegen 16 Uhr durch die Betrüger in einer Bankfiliale in Lüdenscheid Geld vom Konto abgehoben wurde. Man informierte daraufhin die Polizei.
Immer wieder schaffen es „falsche Polizeibeamte“ und andere Telefonbetrüger Seniorinnen und Senioren mit ihren erfundenen Geschichten unter Druck zu setzten. Seitens der Polizei wird eindringlich darauf hingewiesen am Telefon gegenüber niemandem Auskunft über Vermögen, Passwörter oder PINs zu geben. Beenden Sie beim kleinsten Zweifel das Telefonat und vergewissern Sie sich bei der Polizei oder dem Kreditinstitut im Zweifelsfall über die Echtheit des Anrufs. (schl)