Fast zwei Jahre leben wir bereits mit dem alles beherrschendem Virus namens „SARS CoV‑2“. Und immer wieder denken wir, jetzt haben wir es überstanden aber genau in diesem Moment ereilen uns neue Nachrichten über Mutationen und deren höhere Ansteckungsgefahr.
Das alles ist sehr belastend für uns und das alles ist manchmal auch frustrierend für viele. Lockdown, Kontaktbeschränkungen, Masken tragen, Testen, Hygieneregelungen einhalten, das alles sind Begriffe, die wir vor zwei Jahren zwar kannten, deren Alltagswirkung uns aber erst in der jüngsten Vergangenheit mehr als bewusst geworden sind.
Dabei hat jeder von uns, ob Impfbefürworter oder Impfskeptiker für sich und sein Umfeld die Sorge, ob das, was „die Politik“ entscheidet und das, wozu ich mich entscheide, das Richtige ist.
Auch ich kann keinem von uns diese Entscheidung abnehmen, appelliere aber an alle hier, nicht nur sich selbst zu sehen, sondern vielmehr den Nächsten und die Gemeinschaft.
Auch wenn ich mich nicht selbst schützen möchte oder kann, so habe ich eine Verpflichtung dem Nächsten gegenüber, ihn durch meine Impfung zu schützen. Gerade diese Sicht sollte mein menschliches Handeln bei der Frage nach der Impfung leiten lassen.
Und dass wir in Balve an den Nächsten denken, hat uns die Hochwasserkatastrophe am 14. Juli gezeigt und die darauf folgenden Starkregenereignisse im Juli.
Solche Katastrophen verbinden Menschen und schweißen uns zusammen. Und Balve hat uns allen gezeigt, wie solidarisch wir miteinander umgehen.
Alleine die stolze Spendensumme von über 200.000 €, die an die Betroffenen ausgezahlt werden konnte, ist ein starkes Zeichen der Gemeinschaft in unserer Stadt.
Dafür darf ich mich nochmals ganz herzlich bei allen Helfern und Spendern in dieser Zeit bedanken!
Auch wenn unsere Schützenfeste und andere Großveranstaltungen in der Balver Höhle nicht wie gewohnt sattfinden konnten, so war doch im Sommer eine gewisse Erholung für uns alle spürbar. Das ein oder andere kleinere Fest konnte durchgeführt werden. Viele Balverinnen und Balver nahmen an der Aktion „Stadtradeln“ teil. Und wir konnten im Sommer im Reitstadion von Wocklum unseren Abschluss des Heimatjahres veranstalten sowie an einer großen Fahrraddemonstration durch das Hönnetal teilnehmen. Hierbei haben hunderte von Menschen mit ihren Füßen für eine Radverbindung von Balve nach Menden votiert.
Der Rat der Stadt hat in diesem bald endenden Jahr sowohl den Haushalt für das laufende Jahr verabschiedet als auch den für das kommende Jahr. Dabei mussten die Gebühren für die Abfallbeseitigung und den Wasserverbrauch für 2022 angehoben werden. Leider eine notwendige Maßnahme, die einstimmig durch den Rat beschlossen
wurde. Ohnehin hat der neue Rat der Stadt eine Reihe von weitreichenden Entscheidungen in diesem Jahr getroffen, die im kommenden Jahr umgesetzt oder angegangen werden.
Allen voran sind die angedachten Renaturierungsmaßnahmen entlang der Hönne zu nennen. Hier war es wichtig, dass wir aus den Erfahrungen des Julihochwassers zeitnah zukünftige Schutzmaßnahmen angehen. Wir werden im nächsten Jahr erste Pläne vorstellen und nach Möglichkeit eine erste konkrete Maßnahme im Bereich „Kormke“ bis hin zum Schulzentrum umsetzen.
Auch werden wir in 2022 die Pläne für die Entwicklung des „Quartiers an der Hönne“ vorantreiben, damit Balve hier einen Ort der Begegnung und der Bildung erhält und sich fit für die Zukunft macht.
Für die zukünftigen Straßenbaumaßnahmen, für die Beiträge nach dem kommunalen Abgabengesetz erhoben werden müssen, sieht der Rat eine deutliche Reduzierung der Beitragslast für den Anlieger vor. Gemeinsam mit der Übernahme von 50 % der dann noch zu zahlenden Beiträge durch das Land NRW, führt dies zu einer echten Entlastung der beitragspflichtigen Zahler.
Dies kommt allen zukünftigen Straßenbaumaßnahmen zu Gute, bei denen die Stadt kommunale Anliegerbeiträge erheben muss.
Im kommenden Jahr soll auch mit dem Bau des Gerätehauses in Sanssouci endlich begonnen werden. Der Bauantrag ist eingereicht und die Bauleitplanung Anfang 2022 abgeschlossen. Dieses große Bauvorhaben ist dabei eng mit dem Bau der Ortsumgehung Balve, 1. Bauabschnitt, verbunden. Der geplante Kreisverkehr an der Kreuzung B 229 /B 515 dient dabei der Ein- und Ausfahrt der Feuerwehr.
Auch die Förderprojekte im Stadtgebiet werden in 2022 weiter realisiert. Der Dorfpark in Mellen wird fertiggestellt werden, ebenso die Dorfmitte in Garbeck und die „Hoffmeisterstraße“ vor dem Rathaus.
Neu begonnen werden daneben die Umgestaltung des „Murmkeparks“ und die Neugestaltung der Platzflächen um die Bücherei / VHS an der St. Johannesstraße.
Dies alles sind Maßnahmen, die aus der Städtebauförderung von Bund und Land NRW mit bis zu 70% gefördert werden.
Ein besonderes Förderprojekt ist der Balver Geschichtspark. Hierzu hat der Förderverein „Luisenhütte“ im Frühjahr diesen Jahres einen Förderbescheid aus der Heimatförderung des Landes NRW in Höhe von fast 900.000 € bekommen. Die Ministerin für Bau und Heimat, Frau Ina Scharrenbach war persönlich vor Ort und hat dem Vorstand des Vereins diese Förderung von rd. 90% der Maßnahme überbracht. Darüber können wir uns alle freuen, wird mit diesem Geld doch die digitale Präsentation in der Luisenhütte und dem städtischen Museum für Vor- und Frühgeschichte finanziert. Daneben wird der Eingangsbereich der Balver Höhle mit Tor und Kassenhäuschen erneuert und es werden zukünftig wieder Führungen in der Höhle angeboten. Das ganze Ensemble um die Balver Höhle den Museen und Schloss Wocklum soll für den Fußgänger besser erschlossen werden und mit Informationen über die früheren Nutzungen und Besonderheiten dieses Bereiches ergänzt werden.
Wir arbeiten somit weiter an der Verschönerung unseres Lebensumfeldes und können durchaus optimistisch in das neue Jahr blicken.
In der Hoffnung auf ein unbeschwerteres neues Jahr, wünsche ich Ihnen und uns allen Gesundheit und Zuversicht für 2022.
Säu faste ärre Balve!
Ihr Hubertus Mühling