Die Gebührenerhöhungen im Wasserbeschaffungs- und Abfallbereich haben in Balve so manche Bürger kopfschüttelnd und teilweise erbost zur Kenntnis genommen. Doch die Anpassungen sind ein normaler Vorgang, der regelmäßig alle Jahre vorgenommen werden muss.
Denn anders als bei den Steuern sind Gebühren kostenneutral. Das heißt, dass weder ein Gewinn, noch ein Verlust eingefahren werden darf. Damit nun nicht in jedem Jahr die Gebühren rauf und runter gehen, gibt es aber auch einen Mechanismus, dass sowohl Gewinne, wie auch Verluste ins nächste Jahr mitgenommen werden können, wenn im Folgejahr mit einem Ausgleich zu rechnen ist.
Das sagen dann die Gebührenkalkulationen aus. Wenn ein möglicher Gewinn aus den Vorjahren einen möglichen Verlust nicht mehr ausgleichen kann, muss der Preis erhöht werden, damit am Ende des Jahres wieder eine schwarze Null ausgewiesen werden kann. Bei der Wasserversorgung sieht die Kalkulation für 2022 so aus:
Die Umsatzerlöse belaufen sich insgesamt auf 1.689.000 Euro (im Jahr 2021: 1.641.00 Euro). Die Ausgaben gliedern sich in Materialaufwand von 464.000 Euro (455.000 Euro), Personalaufwand von 488.000 Euro (447.000 Euro) und Abschreibungen sowie sonstige betriebliche Aufwendungen, Zinsen und Steuern in Höhe von 737.000 Euro (739.000 Euro). Unter dem Strich kommt dann sowohl in 2021 wie auch in 2022 eine 0 als Jahresgewinn heraus. Nur mit dem Unterschied, dass insgesamt gesehen die Kosten in 2022 geschiegen sind und die Einnahmen dieses ausgleichen müssen. Daher ist eine Anhebung auf 2.22 Euro je Kubikmeter Wasser gesetzlich vorgeschrieben.
Es geht natürlich auch anders herum. Vor Jahren sanken die Gebühren für die Müllabfuhr, da Kosten reduziert werden konnten und über eine gewisse Zeit ein Guthaben angelaufen war. Das musste an den Gebührenzahler zurück gegeben werden. Dieses Guthaben ist nunmehr aufgebraucht und auch im Müllbereich steigende Kosten verursachen bei der Gebührenkalkulation eine Anhebung. In dem Einwohnergleichwert sind alle Kosten der Abfallbeseitigung enthalten, also auch Grünabfall oder Sperrgut. In anderen Gemeinden muss oft gerade Sperrgut zusätzlich bezahlt und ein Mehrbedarf der vorher berechneten Müllmenge mit Zusatzbeuteln, die bezahlt werden müssen, ausgeglichen werden. Daher stellten Ratsmitglieder vor der Abstimmung auch noch einmal fest, dass die Balver Umwelt durch das hiesige Verfahren nachhaltig geschützt werde, während in anderen Kommunen viel mehr Müll in der Natur lande oder in andere Städte gebracht werde.