In Zeiten der Pandemie haben Krankenhäuser den Besucher- und Krankenstrom mächtig zurückgeschraubt. Während man bei den Besuchern größtes Verständnis haben kann, fällt einem das bei Patienten schon etwas schwieriger.
Folgendes war einem ungeimpften Balver (Name ist der Redaktion bekannt) im Plettenberger Krankenhaus passiert: Freitags hatte er in seinem Garten Bäume und Sträucher mit einer Heckenschere geschnitten, samstags verspürte er starke Schmerzen in der Brust. Herzprobleme schloss er dabei aus, hatte aber Sorge, dass eventuell durch den Druck des Schneidens eine Rippe angebrochen sein könnte.
Nach seinen Angaben fuhr er also samtags ins Testzentrum und ließ sich auf Corona testen. Es war ihm zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass er sonst keine Chance hatte, überhaupt ins Krankenhaus zu gelangen. Mit dem negativen Test in der Tasche fuhr er nach Plettenberg ins radprax-Krankenhaus, das eine 24/7‑Ambulanz hat. Dort wurde ihm der Zutritt, so die Worte der Ehefrau, verweigert. Er müsse als Ungeimpfter einen gültigen PCR-Test vorweisen, sonst käme er nicht in die Ambulanz. Ähnliches, so die Ehefrau weiter, werde wohl auch im Krankenhaus Neheim-Hüsten verlangt. Dem Patienten ging es aber zum Glück schnell besser, so dass keine weitere Behandlung notwendig wurde.
Gerne hätte Balve-Film.de die Meinung des radprax-Krankenhauses durch den Geschäftsführer Dr. Kloeters zu diesem heiklen Thema erfahren. Eine schriftliche Anfrage indess blieb völlig unbeantwortet.
Dabei wäre eine Klärung der folgenden Fragen nicht nur für diesen einen Fall von Interesse gewesen. Denn ist es richtig, dass im Krankenhaus nur Patienten mit einem gültigen PCR-Test behandelt werden – auch Notfälle? Wenn dem so ist, ist das nicht unterlassene Hilfeleistung? Ist das Verfahren übliche Praxis in Krankenhäusern?
Schade, dass hier die Geschäftsführung des radprax-Krankenhauses die Chance verpasst hat, auf diese Fragen eine Antwort zu geben und damit Aufklärung zu betreiben.