Vorsicht vor Lederjacken-Betrügern. Erst machen sie auf „alte Bekannte“, dann wollen sie etwas „verschenken“ und schließlich kassieren sie ab – so wie jetzt in Balve.
Ein 75-jähriger Balver lud gerade seine Einkäufe aus dem Auto aus, als ein „dicker“ Mercedes anhielt, ein Mann ausstieg und ihn begrüßte. Sie seien „alte Arbeitskollegen“, meinte der Fremde. Der Senior konnte sich zwar nicht erinnern, nahm ihn aber mit ins Haus. Der Fremde erzählte, dass er bald nach Italien umziehen wolle und noch so viel Kleidung besitze. Dann bot er dem Balver Lederjacken und Uhren an. Zuerst war von Schenken die Rede, dann wurde über einen Preis verhandelt. Am Ende hatte der Senior drei Lederjacken und zwei silberne Armbanduhren mehr und ein paar hundert Euro weniger. Der Fremde ließ sich eine Quittung unterschreiben, packte sie ein und zog von dannen.
So richtig glücklich war der Balver nicht mit seinem Kauf. Er fühlt sich betrogen. Deshalb erstattete er am Abend Anzeige wegen Betrugs bei der Polizei. Der Verkäufer ist 1,70 bis 1,75 Meter groß und „stabil“. Er hat schwarze Haare, ein rundes Gesicht und trug Vollbart und schwarze Kleidung.
Mode-Preise sind bekanntlich dehnbar. Welchen Wert die Ware tatsächlich hat, sei dahingestellt. Fakt ist allerdings die immer wieder bekannte „Verkaufsmasche“. Da der Mann sicher noch mehr Lederjacken hat, könnte er in den nächsten Tagen noch nach weiteren Opfern Ausschau halten.
Die Betrüger schaffen es durch eine geschickte Gesprächsführung, eine vermeintliche Beziehung zu früheren Wohnorten oder Arbeitsstätten herzustellen und so Vertrauen zu wecken. Die Lederjacken, die sie erst angeblich verschenken wollen und dann doch verkaufen, sind in der Regel von minderer Qualität und keineswegs den angeblichen „Freundschaftspreis“ wert. (cris)
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